· Fachbeitrag · Wettbewerbsrecht
Rezeptmanagement, „Rezept-Abo“ und Patienten-Support-Systeme: So handeln Sie rechtssicher
von Dr. jur. Bettina Mecking, Düsseldorf
| Services rund um das E-Rezept gewinnen in Apotheken zunehmend an Bedeutung. Nicht zuletzt ist dies im Wettbewerb um Servicequalität und Patientenbindung spürbar. Gleichzeitig bewegen sich Apothekenleiter bei Konzepten wie dem „Rezept-Abo“ oder digitalen Patienten-Support-Systemen zwischen pharmazeutischen, wirtschaftlichen und rechtlichen Anforderungen. Die Kunst besteht darin, moderne Lösungen zu implementieren, ohne gesetzliche Vorgaben zu verletzen, und so langfristig das Vertrauen der Patienten zu gewinnen. |
Gefahr institutionalisierter Versorgungsmodelle
Patienten erwarten zunehmend einen serviceorientierten und unkomplizierten Zugang zu ihren Medikamenten. Besonders chronisch Kranke oder Menschen mit komplexen Therapien wünschen sich einfache Abläufe bei der erneuten Beschaffung von Arzneimitteln. Digitale Abo- oder Plattformmodelle bieten hier theoretisch große Chancen: Sie könnten die Therapieadhärenz fördern, Patienten kontinuierlich begleiten und sogar die wohnortnahe Versorgung sicherstellen. Gleichzeitig bergen sie erhebliche rechtliche Risiken, wenn sie nicht sorgfältig umgesetzt werden.
Einzelne Patienten können durchaus wünschen, dass Rezepte direkt an ihre bevorzugte Apotheke übermittelt werden. Problematisch wird es jedoch, wenn solche individuellen Präferenzen in ein institutionelles Versorgungsmodell übergehen. Das Risiko dabei ist, dass Patientenströme gezielt gesteuert werden, was gegen § 11 Apothekengesetz (ApoG) verstoßen kann. Das Gesetz schreibt klar vor: Absprachen zwischen Leistungserbringern, die die freie Apothekenwahl einschränken, sind unzulässig. Ergänzend verbietet § 11 Abs. 1a ApoG das sogenannte Rezeptmakeln ‒ Rezepte dürfen nicht gegen Vorteile vermittelt werden.
Möchten Sie diesen Fachbeitrag lesen?
Kostenloses AH Probeabo
0,00 €*
- Zugriff auf die neuesten Fachbeiträge und das komplette Archiv
- Viele Arbeitshilfen, Checklisten und Sonderausgaben als Download
- Nach dem Test jederzeit zum Monatsende kündbar
* Danach ab 19,30 € / Monat
Tagespass
einmalig 12 €
- 24 Stunden Zugriff auf alle Inhalte
- Endet automatisch; keine Kündigung notwendig