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  • 01.09.2010 | Apothekenmanagement

    Selbstbild und Gewohnheiten infrage stellen

    von Birgit Saalmüller, Redaktionsbüro A&K, Oestrich-Winkel

    Die Apothekenbranche ist wie jede Berufsbranche Veränderungen ausgesetzt, die der Einzelne nicht beeinflussen kann. Aber wie geht man am besten mit den Herausforderungen um? Eine gelungene Investition in die erfolgreiche Zukunft der Apotheke setzt voraus, die Veränderungs-Angst zu besiegen. Gewohnheiten zu hinterfragen und Kompetenzen für ein sogenanntes Change-Management zu erlernen, sind die Garanten für gelungenes Apothekenmanagement.  

    Ein Selbstbild ist ein Klischee

    Warum es so schwer ist, sich zu verändern, hat vielerlei Gründe. Veränderungen konfrontieren den Menschen oft auf unangenehme Weise mit sich selbst. Man muss sich fragen, wie man sich auf neue Situationen einstellen kann und ob man dies überhaupt möchte. Und man muss prüfen, ob man über genügend Bewältigungskompetenz verfügt. Dazu sollte man zunächst einmal sein gewohntes Verhalten infrage stellen. Denn jedes Verhalten erfüllt eine Funktion oder einen Nutzen, selbst wenn dieser negativ ist.  

     

    Beispiel

    Jeder Raucher weiß, dass sein Verhalten für ihn und andere schädlich ist. Wenn er trotzdem raucht, muss es einen sehr guten Grund dafür geben. Der Grund ist nicht die Sucht, denn jeder kennt Menschen, die nach 20 Jahren von einem Tag auf den anderen mit dem Rauchen aufgehört haben. Es ist vielmehr so: Wenn der Nutzen eines bestimmten Verhaltens groß ist, wird man es beibehalten - trotz handfester Nachteile: einfach weil man keine bessere Alternative zur Verfügung hat.  

    Eigenes Apothekenbild hinterfragen

    Auf die Situation der Apotheke übertragen kann das heißen: Für alteingesessene Apotheker/innen erzeugen beispielsweise neue Eigentumsstrukturen das Gefühl, dass Vertrautes plötzlich unvertraut wird. Ein neuer Mitbewerber, der vielleicht bald zu einem Weltkonzern gehört, erscheint im Ort in Übergröße. Er verfügt möglicherweise über besser qualifiziertes Personal, investiert mehr Mittel in Marketing und verfolgt das Ziel, diejenige Apotheke zu sein, die die Kundenbedürfnisse am besten befriedigt und die Kunden begeistert.  

     

    Die regionale Marktstabilität wird dadurch aufgelöst. Der erste Apotheker hat sich jahrelang nicht intensiv um die Kunden bemühen müssen, weil er einfach bisher der einzige Anbieter war.