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  • 01.01.2007 | Apothekenentwicklung

    Gewinnen Sie mit Aufschlags- und Preisgruppenbildung mehr Übersicht

    von Apotheker Dr. Reinhard Herzog, Tübingen

    Obwohl die Preisbindung für apothekenpflichtige Arzneimittel bereits seit Anfang 2004 abgeschafft ist, basiert ein großer Teil der Kalkulation nach wie vor auf der alten Arzneimitteltaxe. Auch die unverbindlichen Preisempfehlungen der Hersteller orientieren sich noch häufig an dieser alten Richtschnur. Und doch ist die Berechnung alles andere als einfach nachzuvollziehen. Der folgende Beitrag erläutert, wie ein übersichtliches Spannen- und Ertrags-Controlling funktioniert und wann eine preisgruppenorientierte Kalkulation erfolgversprechender ist.  

    Bisherige Arzneimittelpreisberechnung

    Die bis 2004 verbindliche Arzneimittelpreisberechnung basierte auf einer degressiven Ausgestaltung der Zuschläge. Je teurer also das Mittel war, umso geringer wurden Aufschläge berechnet. Die 14 verschiedenen Zuschlagsstufen variierten zwischen 68 bis hinab zu 30 Prozent auf den jeweiligen nominalen Listeneinkaufspreis. Diese Berechnung war im Hinblick auf eine kostenbewusste Arzneimittelversorgung sinnvoll, vernachlässigt aber folgende Aspekte:  

     

    • Wie können Sie ohne komplizierte Rechnerauswertungen Ihre Zielspanne und Ihren Zielertrag im OTC-Segment bestimmen?
    • Welche Auswirkungen auf den Rohertrag haben Preissenkungen bestimmter Artikel? Wie sieht das aus, wenn ganze Artikelgruppen betroffen sind?

     

    Hinweis: Zwar kann der Computer die jeweiligen Stückerträge eines Artikels auswerfen, wenn die Einkaufskonditionen sorgfältig geführt werden. Doch bereits wenige Cent im Einkaufspreis mehr oder weniger lassen den Artikel möglicherweise in eine andere Aufschlagsgruppe rutschen. Dies trägt nicht zur Übersichtlichkeit bei.  

    Aufschlags- und Preisgruppen bilden

    Ihre Kalkulation wird übersichtlich, wenn Sie mit wenigen festen Aufschlagssätzen arbeiten und insoweit Preis- bzw. Spannengruppen bilden. Im einfachsten Fall genügen bereits drei Gruppen; mit fünf bis sechs Gruppen wird die Aussagekraft erhöht. Zudem vereinfacht sich im „Backoffice“ die Preisberechnung – auch ohne Computer – enorm. Im Handverkaufsbereich erleichtert die Kenntnis der einzelnen Preisgruppen für die wichtigsten OTC-Präparate seitens der Mitarbeiter die Empfehlung unter betriebswirtschaftlichen Aspekten und bringt auch hier mehr Transparenz.