· Fachbeitrag · Fallbeispiel
pDL „Pharmazeutische Betreuung bei oraler Antitumortherapie“: So gelingt der Einstieg
von Apothekerin Maren Patte, MBA Health Care Management, Düsseldorf
| Apotheker, die die Voraussetzungen erfüllen, um die pharmazeutische Dienstleistung (pDL) „Erweiterte Medikationsberatung bei Polymedikation“ durchzuführen und abzurechnen, sind auch zur Erbringung der pDL „Pharmazeutische Betreuung bei oraler Antitumortherapie“ berechtigt. Wie Ihnen auch ohne viel Vorwissen der Einstieg in diese Dienstleistung gelingen kann und Sie nach dem Start Schritt für Schritt Ihr Spezialwissen erweitern, zeigt das folgende Fallbeispiel. |
„Das ist für unsere Apotheke kein Thema“
Apothekerin Frau Schnabel dachte lange, dass das Thema „Pharmazeutische Betreuung bei oraler Antitumortherapie“ sie und ihr Apothekenteam nicht betrifft. Sie ist Inhaberin einer Apotheke in einer Kleinstadt und am Ort gibt es keine onkologische Praxis. Aus den Gesprächen mit ihren Kunden weiß sie, dass Patienten teilweise bis zu 50 km bis zum Onkologen zurücklegen. In der unmittelbaren Nachbarschaft der onkologischen Praxen gibt es Apotheken, die Zytostatika herstellen und vermehrt orale Antitumortherapeutika abgeben. Eine ihrer Mitarbeiterinnen hat ihr einmal erzählt, dass dort auch die pDL „Pharmazeutische Betreuung bei oraler Antitumortherapie“ angeboten wird. „Das macht auch Sinn“, antwortete Frau Schnabel damals. „Viele Patienten lösen ja direkt nach dem Besuch beim Onkologen dort Rezepte ein. Außerdem sind diese Apotheken entsprechend spezialisiert und die Mitarbeiter fortgebildet. Uns betrifft das Thema hier nicht“, erklärte sie. Wir können das hier nicht, dachte sie damals insgeheim aber auch.
Das Aha-Erlebnis
Dann hatte sie ein Aha-Erlebnis, das alles veränderte. An einem Sonntag kam eine Kundin aufgeregt zu Frau Schnabel in den Notdienst und zeigte ihr eine angebrochene Packung Cabometyx® (Cabozatinib). „Ich möchte nichts kaufen, aber ich habe ein Problem mit meinem Schwiegervater. Bei ihm wurde Nierenkrebs festgestellt. Er bekommt jetzt alle zwei Wochen beim Arzt eine Chemotherapie, außerdem muss er täglich eine von diesen Tabletten nehmen. Eben hat er bemerkt, dass er seine Tablette heute Morgen vergessen hat. Jetzt hat er Angst, etwas falsch zu machen. Seinen Arzt kann er nicht erreichen. Können Sie mir helfen?“
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