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  • · Fachbeitrag · Apothekenentwicklung

    Zehn Jahre GMG: Bilanz der Marktentwicklungen im Apothekenwesen

    von Apotheker und Unternehmensberater Dr. Reinhard Herzog, Tübingen

    | Zu Beginn des laufenden Jahres wurde das bisher einschneidendste Reformgesetz, das „Gesetz zur Modernisierung der gesetzlichen Krankenversicherung“ (GMG), zehn Jahre alt. Man kann dieses Gesetz auch als das „Unvollendete“ bezeichnen, wurde doch damals die Tür zu neuen Strukturen und Marktmechanismen aufgestoßen (Versand, Filialen, OTC-Preisvergabe, Rabattverträge etc.), ohne jedoch den Versuch einer Marktliberalisierung in Form von Apothekenketten und Fremdbesitz zu wagen. Wie hat sich der Markt in diesem Zeitraum verändert? |

    Apothekenzahlen

    2008 war der Höhepunkt der Apothekenzahlen mit 21.602 Betriebsstätten erreicht, davon seinerzeit 2.851 Filialen. Ende 2013 waren noch 20.662 Apotheken am Markt, 4.001 als Filiale. Der Rückgang der selbstständigen Apothekenleiter - hier lag die Spitze mit 21.305 im Jahr 2003 unmittelbar vor der Freigabe der Filialen - auf nunmehr 16.661 liegt bei beachtlichen 21,8 Prozent. Mehr als jeder fünfte Selbstständigen-Arbeitsplatz ist somit verloren gegangen und fast vollständig durch Angestellte ersetzt worden.

     

    Grad der Filialisierung

    Rund 2.970 Apotheker gehören heute zum Kreis der Filialisten, mithin knapp 18 Prozent. Gut 80 Prozent der Selbstständigen kommen somit (noch) ohne Filiale aus. Leicht über dem Durchschnitt ist der Filialanteil in den neuen Bundesländern (21 Prozent). 6.972 Apotheken waren Ende 2013 entweder als Hauptapotheke oder als Filiale Mitglied in einem Filialverbund. Das sind 33,7 Prozent aller Apotheken. Gut ein Drittel der Betriebe ist somit direkt mit der Filialisierung befasst. Dabei liegen die typischen Filialen zwar immer noch gut 10 Prozent unter dem Durchschnittsumsatz, die Hauptapotheken sind aber typischerweise deutlich überdurchschnittlich. Darin spiegelt sich unter anderem wider, dass eine Filiale durchaus ein finanzielles Standvermögen erfordert - erst recht, seit die Apothekenwerte und damit die Investitionsvolumina wieder gestiegen sind.