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  • · Fachbeitrag · Apothekenentwicklung (Teil 2)

    Betriebsvergleich der Jahre 2007 bis 2011 zeigt Veränderung der Apothekenbranche

    von Dipl.-Betriebswirt (FH) Oliver Vorberg, Gesundheitsökonom, Dr. Schmidt und Partner, Koblenz/Dresden/Oberhausen/München

    | Obwohl der Arzneimittelmarkt als Profiteur der demografischen Entwicklung wächst, trifft dies nicht in gleichem Maße auch auf die Apothekenbranche zu. Während die Umsätze dort zumindest in manchen Regionen noch steigen, fressen der Wareneinsatz und die Kosten häufig das Betriebsergebnis auf. Der folgende Betriebsvergleich der Jahre 2007 bis 2011 zeigt die Veränderung der einzelnen Kosten und die Stellschrauben, die in Zukunft für Erfolg oder Misserfolg der Apotheken entscheidend sein werden. |

    Kosten

    Da das Betriebsergebnis von Apotheken in den letzten fünf Jahren in wesentlich stärkerem Maße gesunken ist als der Wareneinsatz anstieg, müssen weitere Faktoren den Gewinn geschmälert haben. Bei Betrachtung der Gesamtkosten wird schnell deutlich, wo die Ursache des Gewinnrückgangs zu finden ist. 4,4 Prozent Kostenzuwachs im Westen und knapp 2,5 Prozent im Osten sprechen eine deutliche Sprache. Da die Kfz-Kosten aufgrund der geringen absoluten Höhe zu vernachlässigen sind und die Werbekosten stagnieren bzw. im Osten Deutschlands sogar rückläufig sind, gilt der Fokus der Betrachtung den Personal- und den Raumkosten.

     

    Personalkosten

    Die Rabattverträge brachten nicht nur gesunkene Umsätze mit sich, sondern bedeuteten für die Apotheke auch einen hohen Verwaltungsaufwand, um überhaupt in der Lage zu sein, das richtige Arzneimittel abgeben zu können. Es galt, sich in eine geeignete Software einzuarbeiten und das Warenlager den neuen Anforderungen anzupassen - es also aufzustocken und neu zu strukturieren. Hinzu kamen verunsicherte Kunden, die aufgrund der Rabattverträge plötzlich Arzneimittel eines anderen Herstellers verordnet bekamen. Den Apotheken oblag es nun, diese Patienten über Verträglichkeit und Nebenwirkungen zu informieren und ihnen so ihre Ängste zu nehmen. Die Konsequenz war ein deutlich höherer Personalbedarf und damit einhergehend ein starker Anstieg der Personalkosten. Apotheken mit langen Öffnungszeiten - hervorzuheben sind Center-Apotheken und Apotheken in unmittelbarer Innenstadtlage - waren besonders stark von dieser Entwicklung betroffen, da sie naturgemäß den höchsten Personalbedarf haben.