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  • · Fachbeitrag · Apothekenentwicklung

    Großhandels-Einkauf: Show-down oder Neuanfang?

    von Apotheker und Unternehmensberater Dr. Reinhard Herzog, Tübingen

    | Mit der Umstellung der Großhandelsvergütung ab Januar 2012 ist ein neues Kapitel beim Einkauf aufgeschlagen worden. Die Grundlagen bisheriger Rabatte und Konditionsmodelle stehen in Frage. Wer nicht aufpasst, dem drohen empfindliche Einbußen, was sogar zu einem weitgehenden Wegfall der „echten“ Rabatte führen kann, weil diese strenggenommen stets ohne Skonti zu berechnen sind. |

    Die Fakten der Großhandelsvergütung 2012

    Hier noch einmal zur Übersicht die wesentlichen Hauptfaktoren, um die es bei der Großhandelsvergütung ab Januar 2012 geht.

    • Die Großhandelsvergütung 2012
    • Die gesetzliche Großhandelsvergütung beträgt ab Januar 2012 für Rx-Humanarzneimittel 0,70 Euro fix und ist auch im Direktgeschäft nicht rabattierbar (sofern die Apotheke nicht einen „echten“, vollbeliefernden Großhandel betreibt).

    • Hinzu kommt ein variabler, rabattfähiger Aufschlag von 3,15 Prozent bis zu einer Höchstgrenze bei einem Abgabepreis pharmazeutischer Unternehmer (ApU) von 1.200 Euro. Für die Hochpreiser (ApU > 1.200 Euro) wird ein Fixaufschlag in Höhe von 37,80 Euro (rabattierbar) gezahlt. Nach der Logik der Arzneimittelpreisverordnung sollten es eigentlich 38,50 Euro sein.

    • Bei apothekenpflichtigen Non-Rx-Arzneimitteln bleibt es bei den alten Aufschlägen.

    Unter Einrechnung des 0,85-prozentigen Sonderabschlags 2011 verdient der Großhandel oberhalb eines Herstellerpreises von 35 Euro ab Januar 2012 weniger, darunter mehr. Ohne den Sonderabschlag liegt die Grenze bei 18,18 Euro.

    Insgesamt senkt die neue Taxe die Vergütung um rund 0,8 Prozentpunkte (Basis: Apothekeneinkaufspreis) ab. Diese strukturelle Absenkung entspricht ziemlich genau dem in 2011 vorgeschalteten Sonderabschlag von 0,85 Prozent auf den Herstellerpreis. Hat ein Großhändler diesen Abschlag bereits im Jahr 2011 „durchgereicht“, besteht rechnerisch kein Grund, die Rabatte weiter zu kürzen.