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  • · Fachbeitrag · Apothekenentwicklung

    Der Wirtschafts- und Apotheken-Jahresausblick 2021: Alles ist möglich!

    von Apotheker und Unternehmensberater Prof. Dr. Reinhard Herzog, Tübingen

    | Selten fiel eine Prognose so schwer. Die Corona-Pandemie überstrahlt nach wie vor alle Entwicklungen. Die Aussichten sind daher im Wesentlichen eine Wette darauf, wie wir dieses Krankheitsgeschehen in den Griff bekommen. Der alles überschattende, pandemiebedingte Apothekentrend im Jahr 2020 ist die erheblich abnehmende Kundenzahl bei durchaus noch wachsenden Umsätzen. Und 2021? Alles ist möglich! |

    Pandemische Lage

    Die Corona-Pandemie ist in den westlichen Ländern bis dato nicht unter wirklicher Kontrolle. Eine sichere Beherrschung der Lage ergibt sich erst bei Fallzahlen nahe null, wie sie in vielen asiatischen Ländern erreicht wurden. Ein solcher Zustand ist bei uns nicht absehbar. So ruhen die Hoffnungen auf Impfstoffen. Gleichwohl wissen wir noch eher wenig über deren Wirksamkeit und insbesondere deren Nachhaltigkeit ‒ neben anderen Unbekannten. Hochbetagte und schwer kranke Risikopatienten mit einer neuen Impfung auf die Schnelle schützen zu wollen, ist ‒ vorsichtig formuliert ‒ ein ambitioniertes Ziel. Beim derzeitigen Infizierungstempo könnten im nächsten Frühjahr bereits 10 bis 15 Prozent der Bevölkerung natürlicherweise infiziert und damit zumindest temporär immun sein. Bis zur „Herdenimmunität“ müssten dann jedoch mindestens weitere rund 50 Mio. Menschen bzw. 60 Prozent der Bevölkerung geimpft werden ‒ bei einer unterstellten, vor Ansteckung schützenden Impfwirkung von nahe 100 Prozent! Das ist, angesichts von meist zwei Impfterminen, ebenfalls sehr ambitioniert.

     

    Somit dürfte die latente, sich bestenfalls kontinuierlich abschwächende Bedrohungslage auch im Jahr 2021 anhalten. Mit Ausbruchsgeschehen und das Alltagsleben einschränkenden Gegenmaßnahmen muss daher weiterhin gerechnet werden. Auch werden die teilweise lästigen Hygienemaßnahmen Bestand haben.