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  • · Fachbeitrag · Apothekenentwicklung

    Ausblick 2016: Zahlen und Fakten zum Apothekenmarkt

    von Dipl.-Math. Uwe Hüsgen, Essen, langjähriger Geschäftsführer des Apothekerverbands Nordrhein e. V.

    | Das abgelaufene Jahr ist für die meisten Apotheken eher mager ausgefallen. Ansehnlichen Umsatzsteigerungen - zwischen 4 und 5 Prozent - folgten keine entsprechenden Rohgewinnzuwächse, von steuerlichen bzw. betriebswirtschaftlichen Gewinnen ganz zu schweigen. Für den Berufsstand insgesamt ist auch nicht erkennbar, dass das vergangene Jahr von Erfolg gekrönt war. Und das Jahr 2016 verspricht keine große Hoffnung auf Besserung, selbst wenn die ersten Zahlen und Fakten anderes vermuten lassen. |

    Zahl der Verordnungen steigt

    Die Zahl der in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) versicherten Personen nimmt - seit Einführung der allgemeinen Krankenversicherungspflicht - seit Jahren zu. So rechnet der GKV-Schätzerkreis beim Bundesversicherungsamt (BVA) für 2016 mit einem Plus von 0,8 Prozent bzw. einer durchschnittlichen Zunahme von 531.000 gesetzlich Versicherten. Die Zahl der Privatversicherten nimmt dagegen eher ab.

     

    Unkalkulierbarer Faktor: Flüchtlingsstrom

    Nicht enthalten in diesen Zahlen ist die Zuwanderung durch Flüchtlinge, deren Leistungen im Allgemeinen über die (regionalen) Arzneimittellieferverträge nach dem Asylbewerberleistungsrecht abgerechnet werden. Einerseits ist bei diesen Menschen mit einem großen Nachholbedarf an ärztlichen Leistungen - und damit auch an Arzneimitteln - zu rechnen; andererseits ist nicht zu erwarten, dass die Flüchtlinge die Wartezimmer der Ärzte „verstopfen“. Bedingt durch diese große Zahl an Flüchtlingen, die demografische Entwicklung und dem nach wie vor befolgten Grundsatz „so viel stationär wie nötig, so viel ambulant wie möglich“ werden die in den Apotheken eingelösten ärztlichen Verordnungen steigen. In Unkenntnis der weiteren Entwicklung des Flüchtlingsstroms erscheint ein Absatzzuwachs, also ein Anstieg der in Apotheken abgegebenen Packungen, von etwa 2 Prozent realistisch.