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  • · Fachbeitrag · Fallbericht

    Magnetextrusion statt Chirurgie

    | Ist prärestaurativ eine Kronenverlängerung indiziert, so kann die Zahnkrone ‒ neben dem chirurgischen Vorgehen ‒ alternativ durch eine Extrusion verlängert werden. Ein Vorteil dieser Methode ist, dass auf die Entfernung von Anteilen des zahntragenden Knochens verzichtet werden kann. Insbesondere im ästhetischen Bereich kann zudem der Verlauf der marginalen Gingiva positiv korrigiert werden. Allerdings ist diese Vorgehensweise durch eine erhöhte Anzahl von Behandlungsterminen zeitintensiv. |

     

    Dr. Sven Wenzel und Kollegen ‒ niedergelassen in Aachen ‒ stellen eine forcierte Magnetextrusion an einem tief zerstörten Eckzahn mit Optimierung des marginalen Gingivaverlaufs mit folgendem Therapieplan dar: Entfernung der Brückenkonstruktion 13‒11 und provisorische Versorgung, Kariesexkavation an 13 sowie Revision und Erneuerung der Wurzelfüllung, Magnetextrusion an 13 in Verbindung mit einem Langzeitprovisorium, Stiftaufbau an 13 und neue Brückenkonstruktion von 13 auf 11.

     

    Ein Magnet wurde mit dem Stumpf verklebt, ein zweiter am Langzeitprovisorium befestigt. Nach mehrmaligem Versetzen der Magnete war der Zahn vier Wochen nach Beginn der Extrusion ca. 4 mm und die bukkale Gingiva etwa 1,5 mm nach koronal gewandert. Das Langzeitprovisorium wurde mit den Magneten in Kontakt für acht Wochen in situ belassen, um eine ausreichende Retentionsphase zu gewährleisten. Drei Monate nach Beginn der Extrusion konnten die Magnete aus dem Provisorium und vom Zahn entfernt und der Zahn mit Stiftaufbau und adhäsiv aufgebaut werden. Durch die Extrusion war nun genug Zahnhartsubstanz für ein zirkuläres „ferrule design“ der späteren Krone vorhanden, ohne dabei die biologische Breite zu verletzen.