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  • · Fachbeitrag · Perforationen

    Perforationen in die Kieferhöhle ‒ häufiger als angenommen, aber meistens ohne Folgen

    | Im Oberkiefer wird das vertikale Knochenangebot durch Strukturen wie Kieferhöhle und Nasenboden limitiert. Perforationen von Implantaten in die Kieferhöhle bzw. den Nasenboden können daher die Folge sein. Ein radiologisch in die Kieferhöhle bzw. in den Nasenboden hineinragendes Implantat kann aber per se nicht als pathogen angesehen werden, folgert Dr. Adili Shefki aus Nachuntersuchungen von Patienten an der Universität Graz. Lediglich in Einzelfällen könne eine Perforation des Kieferhöhlenbodens (Sinuslift) zu Sinusitiden führen. |

     

    Die Nachuntersuchungen wurden aus 313 Patienten rekrutiert, bei denen 683 Implantate zwischen 2002 und 2008 im Oberkiefer inseriert wurden. Im Durchschnitt kamen bei 50,05 Prozent der Implantate tatsächlich im DVT bzw. CT nachgewiesene Perforationen des Nasen-, Kieferhöhlen- bzw. augmentierten Kieferhöhlenbodens vor (48,83 Prozent der Implantate im Bereich des Nasenbodens, 60 Prozent im Kieferhöhlenboden und 41,38 Prozent im augmentierten Kieferhöhlenboden). Ein signifikant höherer Anteil der nachgewiesenen Perforationen war bei Implantatoperationen im Bereich der Kieferhöhle ohne Sinuslift nachweisbar. Dabei kam es bei 2,78 Prozent aller nachuntersuchten Patienten zu langfristigen Auswirkungen der Perforation. Nur bei Implantatoperationen mit Sinuslift kam es zu einer radiologischen Pathologie der betroffenen Kieferhöhlenschleimhaut von 5,55 Prozent.

     

    PRAXISHINWEIS | Laut Dr. med. dent Adili Shefki kann das Panoramaröntgen zur prä- und postimplantologischen Diagnostik ‒ bei einer Übereinstimmung von 69,56 Prozent mit der dreidimensionalen Aufnahme im DVT/CT ‒ ausreichend sein. Es hat jedoch nur eine bedingte Aussagekraft über die Auswirkung von engen Lagebeziehungen zwischen Implantaten und der Kieferhöhle bzw. dem Nasenboden auf die betroffene Schleimhaut. Deswegen erscheint die dreidimensionale Aufnahme (DVT/ CT) zur besseren Einschätzung der klinischen Auswirkungen enger anatomischer Beziehungen zwischen Implantat und der Kieferhöhle bzw. des Nasenbodens unabdingbar.