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  • · Fachbeitrag · CME-Beitrag

    Unklare Raumforderungen in der Mundhöhle: Metastase?

    | Sehr selten können sich ungewöhnliche Schwellungen oder Läsionen im Mundraum als Metastase eines weit entfernt liegenden Primärtumors herausstellen. Gerade bei bereits bekannten malignen Erkrankungen in der Anamnese sollten Patienten frühzeitig zur bioptischen Sicherung und genauen Diagnosestellung an eine spezialisierte Klinik (Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie) überwiesen werden. |

     

    Sehr selten: Metastasen in der Mundhöhle

    Metastasen in der Mundhöhle sind selten und machen nur ein bis drei Prozent aller bösartigen Läsionen in diesem Bereich aus [1]. Diese Metastasen finden sich häufiger im Kieferknochen, insbesondere im Unterkiefer, als in den Weichgeweben [2]. Das Verhältnis der Lokalisation im Knochen zu der im Weichgewebe ist zwei zu eins [3]. Im Weichgewebe ist die anhaftende Gingiva die häufigste Stelle für die Ansiedlung von Metastasen, gefolgt von der Zunge.

     

    Häufig sind die Primärlokalisationen bereits bekannt

    Immer wieder werden Beispiele solcher seltenen Veränderungen in der Mundhöhle beschrieben, die sich als Metastase eines weiter entfernt liegenden Tumors herausstellen. Gerade bei Patienten, bei denen bereits eine Krebserkrankung festgestellt worden ist oder die eine auch weiter zurückliegende maligne Erkrankung in der Anamnese haben, sollten Zahnmediziner immer auch an eine Metastase denken. In der Mehrzahl der Fälle ist beim Auftreten einer Metastase in der Mundhöhle der Primärtumor bereits bekannt. So auch im Fall eines 69-jährigen Patienten, bei dem eine hyperplastische Läsion Regio 37 aufgefallen war. Sein Zahnarzt dachte zunächst an eine Epulis, überwies den Patienten jedoch zur Sicherheit an eine Universitätszahnklinik. Dort stellte sich die Raumforderung nach Biopsie als eine Metastase eines bereits bekannten Nierenzellkarzinoms heraus [4]. Bei einem Fall aus Japan erwies sich eine Schwellung unterhalb des linken Unterkieferrandes bei einem 61-jährigen Patienten als eine Metastase als Erstmanifestation eines kleinzelligen Lungenkarzinoms in der Glandula submandibularis [5].