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  • · Fachbeitrag · CME-Beitrag

    Geführte offene Wundheilung mit Blutkonzentraten?

    | In der Oralchirurgie wird plättchenreiches Fibrin (PRF) als Therapiealternative für verschiedene Indiktionen gesehen. Es scheint hohes Potenzial im Rahmen oraler Rehabilitationsverfahren zu haben. |

    Vorteilhafte Eigenschaften von Blutkonzentratsystemen

    Blutkonzentratsystemen werden viele positive Eigenschaften zugeschrieben [1], wie z. B. eine signifikant bessere und schnellere Wundheilung und weniger postoperative Schmerzen, wenn das Blutkonzentrat PRF in eine Zahnextraktionsalveole eingebracht wird. Allerdings wurde die Signifikanz dieser Wirkung in den diversen Studien in der Vergangenheit unterschiedlich diskutiert, machen doch u. a. die zugrunde liegenden unterschiedlichen Herstellungsprotokolle der Blutkonzentrate in den einzelnen Studien (z. B. aufgrund der eingesetzten unterschiedlich hohen Zentrifugalkraft) eine Vergleichbarkeit schwer.

    Erste Studie mit neuem Untersuchungsansatz

    Eine prospektive, parallelarmige, randomisierte kontrollierte klinische Studie [1] untersuchte nun erstmals die Wirkung von PRF bei der Weichgewebswundheilung auf einem Kieferkamm nach Extraktion von Prämolaren oder Molaren im Ober- oder Unterkiefer sowie die Schmerzwahrnehmung des Patienten im Prozess der Weichgewebeheilung über einen Zeitraum von bis zu drei Monaten. Dabei wurde in der Behandlungsgruppe festes PRF mit einer relativen Zentrifugalkraft von 177xg in die Extraktionsalveole gefüllt, das bei einer konstanten Zentrifugationszeit von 8 Minuten deutlich mehr Wachstumsfaktoren enthält als früher verwendetes 710xg (1200rpm). In der Kontrollgruppe erfolgte keine Einlage. Es wurde jeweils mit spannungsfreien, nicht resorbierbaren Fäden eine horizontale Matratzennaht gelegt. Ein primärer Verschluss wurde weder gewünscht noch erreicht, Ziel war in beiden Gruppen die Heilung der offenen Wunde (sekundäre Wundheilung). Der Recall fand am Tag 1, 3‒5, 7‒10 und 90 Tage post extraktionem statt.