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  • 28.01.2008 | Umweltmedizin

    Anamnese umweltbelasteter Patienten – eine Herausforderung

    von Dr. Wolfgang H. Koch, Herne

    Viele Menschen leiden aufgrund von Allergenen oder Fremdstoffen – zum Beispiel Dentalmaterialien – an chronischen Erkrankungen. Die Diagnose des meist diffusen Krankheitsbildes ist für den Zahnarzt schwierig zu erstellen. Mit Hilfe einer umfassenden Anamnese kann er den Beschwerden auf die Spur kommen und durch eine weiterführende Analyse verifizieren oder verwerfen.  

     

    Komplexe Krankheitsbilder – wie fortdauernde Abwehrschwäche, chronische Erkrankungen im Bereich der Zähne und des Kiefers oder Tinnitus – können mehrere Ursachen haben. Oft liegen Belastungen durch diverse Schadstoffe vor, deren Wirkungen sich überlagern oder verstärken. Für den (Zahn-)Mediziner stellt dieser Zustand eine echte klinische Herausforderung dar. Ein erster Schritt ist eine umfassende Anamnese, die die Krankheitsquellen sondiert. Eine ganzheitliche Sicht auf das hochkomplexe System „Mensch“ ist notwendig, um im Patientengespräch die richtigen Fragen zu stellen.  

    Weitere Anamnese ist abhängig von Beschwerden

    Die Symptome können unterschiedlicher Natur sein. Sie sollten die Anamnese daher nach der Art der Beschwerden ausrichten. Zum einen sind die lokalen und regionalen Störungen – wie Zahnfleischbluten und Schleimhautrötungen in der Mundhöhle oder im Bronchialbereich –, zu unterscheiden. Zum anderen sind es die systemischen Gesundheitsstörungen, die auffallen – zum Beispiel Immunabwehrschwäche, chronische Schmerzen oder neurologische Störungen. Diese Beschwerden können durch Schadstoffe hervorgerufen werden – oder auch eine andere Ursache haben.  

    Metalle – oftmals das Übel

    Viele Sensibilisierungsreaktionen werden durch Metalle – und nicht nur Schwermetalle wie Quecksilber – verursacht. Hautrötungen oder Immundefizite können die Folgen sein. Fragen Sie daher nach allen im oder am Körper befindlichen Metallen. Das spezielle Augenmerk liegt hierbei auf Dentallegierungen, metallhaltigem Schmuck oder Piercings, metallhaltigen Knöpfen oder Schnallen sowie in den Organismus eingebrachten chirurgischen Metallen (Schrauben, Klammern, Stents in der Gefäß- oder Unfallchirurgie). Auch der berufliche Umgang mit Metallen sollte erfragt werden.