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  • · Fachbeitrag · Neue Sichtweise

    Marginaler Knochenverlust um Implantate: Gibt es gar keine Periimplantitis?

    | Schwedische Implantologen glauben, dass Wissenschaftler, die den marginalen Knochenverlust um Implantate als parodontitis-ähnliche Erkrankung ansehen, auf dem Holzweg sind: Der anfängliche marginale Knochenverlust um Zahnimplantate sei in Wirklichkeit auf eine unausgewogene ­biologische Antwort auf einen Fremdkörper zurückzuführen. |

     

    Neue Sichtweise von schwedischen Zahnmedizinern

    Albrektsson et al. schlagen eine alternative Sichtweise auf die Ursachen des marginalen Knochenverlusts vor: Dieser sei eine Komplikation der ­Behandlung und kein Krankheitsprozess. Wird ein Fremdkörper in Knochen oder Weichgewebe implantiert, entwickelt sich zwangsläufig eine entzündliche Reaktion. Somit ist die Osseointegration nichts anderes als eine Fremd­körperreaktion auf das Implantat, die nach klassischen patholo­gischen Maßgaben eine chronische entzündliche Reak­tion darstellt und durch Integrations- und Abstoßungsreaktion des Implantats charakterisiert ist.

     

    Der implantatumfassende Knochen hat eine spärliche Durchblutung und lässt eine ordnungsgemäße Versorgung mit Nerven vermissen ‒ in klarem Gegensatz zu natürlichen Zähnen, die im Knochen durch ein Desmodont verankert sind, das reich an Blutgefäßen und Nerven ist. Glücklicherweise kann sich eine ausgewogene Gleichgewichtsreaktion in Bezug auf die unvermeidlichen Fremdkörperreaktion bei der großen Mehrheit der Implantate etablieren, was sich in einer Osseointegration ohne oder mit nur sehr geringem marginalen Knochenverlust äußert.