Praxiswissen auf den Punkt gebracht.
logo
  • Meine Produkte
    Bitte melden Sie sich an, um Ihre Produkte zu sehen.
Menu Menu
MyIww MyIww
  • · Fachbeitrag · Knochenkleber

    Tetranite® ‒ Revolution für Orthopädie und Implantologie?

    | Bestätigen sich die Labordaten auch im klinischen Test, wird Tetranite ® der erste bioresorbierbare Knochenkleber sein, der über eine sofortige Haftkraft verfügt, um gebrochenen Knochen zu kleben und Metallimplantate in geschädigtem Knochen durch weniger invasive Verfahren zu stabilisieren. Der Kleber wird nun in einer klinischen Pilotstudie getestet. |

     

    Der Tetranite® -Knochenkleber (LaunchPad Medical, Inc., USA) ist ein mineralisch-organisches Biomaterial, das zu einem amorphen Feststoff aushärtet. Die Abbindereaktion geht einher mit der Bildung starker, dauerhafter Verbindungen zu Oberflächen wie lebenden Knochen und metallischen Implantaten ‒ sogar in einer feuchten Umgebung. Das Material ist osseokonduktiv und biologisch abbaubar. Letztlich wird das Material 1 : 1 durch Knochen ersetzt, wobei die robuste Tragfähigkeit sowie Raum und Form erhalten bleiben. Erste Studien zu Tetranite zeigten, dass die im Klebstoff gelösten Salzpartikel Poren im Klebstoff schufen, was den Flüssigkeitstransport und die Infiltration neuer Knochenzellen fördert. Das Hinzufügen von Mikrofasern erhöht auch die Festigkeit. Wenn diese Fasern biologisch abgebaut werden, bleiben Kanäle übrig, die wiederum die Vermehrung neuen Knochenzellwachstums ermöglichen, was zu einer schnellen Heilung um die erste Fraktur herumführt.

     

    In histologischen Vier-Monats-Proben wurden Tetranite-Gruppen mit Kontroll- und Bio-Oss®-Gruppen verglichen. Tetranite wurde durch Knochen ersetzt, ohne dabei eine osteoklastische, knochenabbauende Resorption zu induzieren. Dabei wurde das krestale Level (Tetranite und Knochen enthaltend) über vier Monate erhalten. Klinisch kann Tetranite eine sofortige Stabilisation ermöglichen, die sich über die vier Monate nicht verändert. Nun startet eine klinische Pilotstudie mit 20 Patienten, um Zahnimplantate sofort zu stabilisieren, wenn eine Extraktionsalveole zu groß ist, als dass Zahnimplantate durch konventionelles Einsetzen eine Primärstabilität erreichen könnten. Der Knochenkleber in der Alveole soll Augmentation oder Knochenersatz unnötig machen.