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  • 01.11.2006 | Allgemeine Zahnheilkunde

    Lippen- und Gingivahypertrophie: Demnächst öfter in Ihrer Praxis

    Eine gingivale Hypertrophie ist eine bekannte und gut dokumentierte unerwünschte Nebenwirkung der Ciclosporin-Behandlung bei Transplantationspatienten. Ciclosporin (international auch „Cyclosporin“), ein Calcineurin-Immunsupressor, ist ein bei Transplantationen häufig angewendetes Medikament zur Unterdrückung der körpereigenen Abstoßungsreaktion.  

     

    Schwere Lippenvergrößerungen, die mit Ciclosporin assoziiert sind, sind wenig dokumentiert und über sie wird in der Literatur nur selten berichtet. Eine Veröffentlichung stellt einen Fall von Lippenhypertrophie mit konkomitanter gingivaler Hypertrophie als Nebenwirkung einer immunsupprimierenden Behandlung mit Neoral® vor [1].  

    Das kommt: Hypertrophie durch Psoriasis-Therapie

    Doch Ciclosporin wird in zunehmendem Maße auch zur Behandlung mittlerer und schwerer Psoriasis eingesetzt. Die Psoriasis ist eine häufige Erkrankung, an der bei einer Prävalenz von mindestens zwei Prozent etwa 1,6 Millionen Menschen in Deutschland leiden. Da ist es leicht möglich, dass solche Fälle auch in der allgemeinzahnärztlichen Praxis auftauchen.  

    Das kommt wieder: Hypertrophie durch Tuberkulose

    Durch den medizinischen Fortschritt – vor allem durch Hygiene und Impfung – sind tuberkulöse Läsionen der Mundhöhle so selten geworden, dass sie in Vergessenheit geraten sind. Primäre gingivale Tuberkulose ist selten und manifestiert sich normalerweise als Ulkus. In einer kanadischen Fachzeitschrift wird nun ein Fall beschrieben, bei dem sich eine gingivale Hypertrophie differentialdiagnostisch als primäre Tuberkulose herausstellte. Mit der Zunahme der Inzidenz der Krankheit – nicht zuletzt bedingt durch steigende Migration aus Osteuropa, Asien und Afrika – müsse man diese Krankheit wieder in die Differentialdiagnostik aufnehmen, um sie als Zahnarzt früh erkennen zu können, folgern die Autoren [2].