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  • 01.09.2005 | Allgemeine Zahnheilkunde

    Kariesexkavation mit oszillierenden Verfahren

    Bei den durchgeführten In-vitro-Versuchen konnte gezeigt werden, dass mit oszillierenden Verfahren die Kariesexkavation im pulpanahen Dentin durchaus stattfinden kann, ohne eine kritische Temperaturentwicklung zu verursachen. Bei Verwendung einer sehr geringen Kühlwassermenge von 7,3 ml/min ist eine kontinuierliche Exkavation vertretbar, folgern Zesewitz et al.. Der Einsatz des höherviskösen Plakout-Gels® anstelle von Wasser als Kühlmedium ist, sofern es intermittierend eingesetzt wird, ebenfalls geeignet. Die Anwendung der oszillierenden Verfahren ohne jegliches Kühlmedium sollte allerdings nur kontrolliert und sehr kurzzeitig stattfinden.  

     

    Neben einem diamantierten kugelförmigen Ansatz (Cariex D®, KaVo) wurde auch ein neuartiger Ansatz mit Hartmetall-Lamellen (Cariex TC®, KaVo) getestet. Untersucht wurde die Temperatur- erhöhung für beide Instrumente ohne Spraykühlung, mit Spray bei verschiedenen Kühlwassermengen sowie bei Verwendung von Plakout-Gel® (Kerr/HaWe) als Kühlmedium.  

     

    Für beide Ansätze lagen die Temperaturwerte ohne Wasserkühlung mit Werten über 3,5° Grad signifikant über denen mit Wasserkühlung, welche Temperaturanstiege deutlich unter 1° Grad bewirkten. Eine Steigerung der Spraywassermenge von 7,3 ml/min auf 25 ml/min führte zu keiner besseren Kühlwirkung. Zwischen beiden Verfahren bestanden für die getesteten Modi keine signifikanten Unterschiede. Der Einsatz von Cariex TC in Kombination mit Plakout-Gel führte zu Werten, welche zwischen denen für Luft- und Wasserspraykühlung lagen.  

     

    Praxistipp

    Während eine geringe Spraywassermenge ausreicht, um auch im pulpanahen Dentin exkavieren zu können, ist eine länger andauernde Exkavation ohne Wasserspray nicht zu empfehlen. Die Verwendung höhervisköser, wasserbasierender Substanzen als Medikamententräger scheint im zeitlich begrenzten Rahmen zur Kühlung bei Kariesexkavation praktikabel.