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  • 27.05.2010 | Allgemeine Zahnheilkunde

    CMD: „Chamäleonkrankheit“ als Chance für interdisziplinäre Zusammenarbeit

    von Jürgen Focke, Physiotherapeut in Nordhorn

    Die Behandlung von Craniomandibulärer Dysfunktion (CMD) ist ein ganzheitlicher Prozess. Im Mittelpunkt stehen Zahnarzt und Kieferorthopäde; hinzugezogen werden Allgemeinmediziner, Neurologen, Orthopäden, HNO- und Augenärzte sowie Physiotherapeuten und Logopäden.  

     

    Ich betreue in meiner Praxis für Physiotherapie viele Patienten mit CMD. Bei rund zehn Prozent meiner Patienten ist CMD die Ursache ihrer Probleme. Diese Krankheit ist wie ein Chamäleon - sie manifestiert sich in unterschiedlichsten Krankheitsbildern: Sie kann Knacken im Kiefergelenk, Blockaden beim Mundöffnen, Zahn- oder Gesichtsschmerzen ebenso verursachen wie Augen- oder Ohrenprobleme - bis hin zum Tinnitus, weil Nerven und Muskeln des Kiefergelenks auch das Trommelfell beeinflussen. Deshalb ist CMD schwer zu diagnostizieren.  

    Physiotherapeut als zentrale Figur der CMD-Therapie

    Der Physiotherapeut kristallisiert sich immer mehr als zentrale Figur bei der CMD-Therapie heraus. Physiotherapeuten haben eher den ganzheitlichen Blick auf die Beschwerden. Etliche Patienten haben bereits eine regelrechte Ärzte-Odyssee hinter sich, bevor CMD als Schmerzursache gefunden wird.  

     

    Zu mir kommen Patienten mit Schmerzen am Bewegungsapparat oder Problemen der Halswirbelsäule. Häufig leite ich sie an Zahnmediziner weiter. Denn zahnmedizinische Behandlung bleibt zentraler Teil der übergreifenden Therapie: Eine Aufbissschiene mindert den Druck an den Kiefergelenken, verhindert Schmerzen und Zahnschäden. Doch für einen dauerhaften Therapieerfolg müssen zum Beispiel auch die Fehlstellungen im Bewegungsapparat korrigiert werden.