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  • · Fachbeitrag · Mikrobiologie

    Porphyromonas gingivalis: Die Überlebenstricks des Parodontalkeims

    | Porphyromonas gingivalis gilt als Hauptpathogen der opportunistischen Mischinfektion Parodontitis, er kommt besonders häufig in parodontalen Taschen bei stark fortgeschrittener Parodontitis vor und scheint die Besiedelung durch andere Anaerobier zu erleichtern. Wissenschaftler haben herausgefunden, wie sich der Keim erfolgreich vor Immunzellen schützt und andere Bakterien miteinander verkuppelt. |

     

    Wie alle anderen Gram-negativen Bakterien sondert Porphyromonas gingivalis sogenannte Äußere-Membran-Vesikel (Outer Membrane Vesicles, OMVs) ab; das sind 50 bis 200 nm große Abschnürungen seiner äußeren Membran. Diese Mikropartikel enthalten Virulenzfaktoren und Adhäsine und erlauben es dem Bakterium, seine Fracht an Virulenzfaktoren tiefer in das Gewebe penetrieren zu lassen und somit Immunzellen noch vor Kontakt mit dem eigentlichen Bakterium zu stimulieren und zu schwächen.

     

    Diese Vorstimulation durch die Vesikel ruft eine Immunsupression hervor, das heißt die Expression proinflammatorischer Zytokine der Immunzellen ist nach Stimulation mit dem ganzen Bakterium deutlich erniedrigt. Nach Ansicht der Bonner Wissenschaftler hemmt Porphyromonas gingivalis auf diese Weise die lokale Immunantwort im entzündeten Gewebe und kann dadurch sein eigenes Überleben sowie das von anderen Parodontalpathogenen ermöglichen. [1]