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  • · Fachbeitrag · Labor-Halbzeug

    Fräsen oder Laser-Sintern? Beim zahntechnischen Halbzeug macht das einen Unterschied

    | Bei den mechanischen Eigenschaften von Edelmetall-freien Legierungen kommt es auf die Herstellung des zahntechnischen Halbzeugs an. Die Gießzylinder und einige Frässcheiben werden gusstechnisch hergestellt. Für die SLM-Fertigung (SLM/Selective Laser Melting, Laser-Sintern) und für einige Fräsplatten werden die Halbzeuge pulvermetallurgisch hergestellt. Hier gibt es große Unterschiede in den physikalischen und chemischen Eigenschaften unabhängig von der Zusammensetzung. |

     

    Aus pulvermetallurgischen Halbzeugen hergestellte Restaurationen sind in der Regel deutlich fester, besonders die 0,2%-Dehngrenze und die Zugfestigkeit (gemäß ISO 22674) sind stark erhöht. Dies gilt auch für identische Zusammensetzungen. Daher muss bei einem Vergleich zum Beispiel von gefrästen Objekten nicht nur auf die Zusammensetzung geachtet werden, sondern auch darauf, wie die Scheiben hergestellt worden sind. Die meist teureren pulvermetallurgisch hergestellten Scheiben zeigen eine deutlich höhere Festigkeit. Auch die Korrosionsraten von gegossenen Cobalt-Chrom-Legierungen (ca. 3 µg/cm² in sieben Tagen) betragen ca. das Sechsfache von SLM-Prüfkörpern (ca. 0,5 µg/cm² in 7 Tagen). Prinzipiell lässt sich die auch auf die Frässcheiben übertragen.

     

    PRAXISHINWEIS | Moderne Fertigungsverfahren können ein Material mit unterschiedlichen Fertigungsverfahren verarbeiten. Neben den Gießverfahren gibt es diverse CAD/CAM-Produktionsverfahren. Diese lassen sich in additive und subtraktive Verfahren unterteilen. Das Laser-Sintern (SLM /Selective Laser Melting), bei dem ein Metallpulver mit Laserstrahlen dreidimensional verbacken wird, ist sehr preisgünstig und für keramisch zu verblendende Gerüste gut geeignet. Wird hingegen eine hohe Präzision benötigt, zum Beispiel für Abutments, ist das Fräsen weiterhin das geeignete Verfahren.

     

    Quelle

    • R Striezel: Vergleichende Untersuchungen von mit additiven und subtraktiven Verfahren hergestellten EMF-Restauration. 41. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Dentale Technologie / 61. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Prothetische Zahnmedizin und Biomaterialien. Böblingen, 7.- 9. Juni 2012
    Quelle: Ausgabe 08 / 2012 | Seite 9 | ID 34626390