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  • · Nachricht · Digitalisierung

    Hessen startet Pilotprojekt mit KI-Assistenten „Le Chat“ in der Finanzverwaltung

    | Beschäftigte der Hessischen Finanzverwaltung erhalten künftig Zugang zu eigenen KI-Assistenten. Mit dem französischen System „Le Chat“ der Firma Mistral AI will das Land prüfen, wie generative Künstliche Intelligenz den Verwaltungsalltag sicher und effizient unterstützen kann. |

     

    Das Hessische Ministerium der Finanzen (HMF) hat zum Auftakt eines Pilotprojekts 400 Lizenzen der KI‑Anwendung „Le Chat“ erworben. Die Software von Mistral AI soll Beschäftigten aus Steuer‑, Bau‑ und Beteiligungsverwaltung helfen, Routineabläufe zu automatisieren, Quellen zu durchsuchen, Texte zu erstellen oder Programmieraufgaben zu lösen.

     

    Im Unterschied zu offenen Cloud‑Diensten läuft „Le Chat“ in Hessen in einer datenschutzkonformen, abgeschotteten Betriebsumgebung. Die Behörden wollen damit erproben, wie generative KI‑Systeme produktiv genutzt werden können, ohne gegen die strengen Anforderungen an Informationssicherheit und Vertraulichkeit zu verstoßen.

     

    Das Vorhaben reiht sich in eine längere KI‑Strategie der hessischen Steuerverwaltung ein. Bereits seit 2019 analysiert die Forschungsstelle Künstliche Intelligenz im Finanzamt Kassel große Datenbestände, um Steuerkriminalität aufzudecken ‒ etwa bei Cum‑Cum‑Geschäften oder internationalen Datenleaks. Auch der hausinterne Chatbot „Maxi“, der seit Mitte September bei der Grundsteuerreform eingesetzt wird, stammt aus dieser Innovationslinie.

     

    Das Finanzministerium will den Einsatz von „Le Chat“ zunächst ein Jahr lang evaluieren. Fällt das Ergebnis positiv aus, soll die Lösung auf alle Beschäftigten der hessischen Finanzverwaltung ausgeweitet werden. Hessen gilt damit bundesweit als Vorreiter beim regulierten Einsatz generativer KI in der Verwaltung.

     

    PRAXISTIPP | Die Entwicklung hat Signalwirkung. Wenn Landesbehörden KI‑Assistenten in großem Umfang nutzen, wird auch die Kommunikation mit Verwaltung und Mandanten technischer und datengetriebener. Steuerberater sollten prüfen, inwieweit sie selbst auf datenschutzkonforme KI‑Lösungen zugreifen können, um etwa Recherchen, Textentwürfe oder die Analyse umfangreicher Zahlenbestände zu beschleunigen. Zugleich könnte der zunehmende KI‑Einsatz in der Steuerverwaltung dazu führen, dass Prüfverfahren präziser und schneller werden. Wer auf Beraterseite ebenfalls digital gut aufgestellt ist, kann künftig effektiver mit der Verwaltung interagieren und Fehlerquellen früher erkennen.

     
    Quelle: ID 50587634