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  • · Fachbeitrag · Kanzleientwicklung

    Agilität als Organisationsprinzip für Kanzleien?

    von StB Susanne Schneider, Essen, und StB Jürgen Derlath, Münster

    | Der aktuelle Trend in der Unternehmensführung ist /„Agilität“. Wie üblich werden wahre Wunderdinge versprochen. So soll die Flexibilität ebenso verbessert werden wie die Stabilität eines Unternehmens, mithin Dinge, die sich auf den ersten Blick widersprechen. Große Unternehmen müssen sich bereits rechtfertigen, wenn sie keine Fabriketage in Berlin angemietet haben, um dort vollbärtige Mitzwanziger an den agilen Lösungen der Zukunft arbeiten zu lassen. Wenn Sie wissen wollen, ob auch Sie agil werden müssen, dann wird Sie dieser Beitrag interessieren. Er ordnet das Konzept kritisch ein und zeigt Einsatzmöglichkeiten in der Steuerkanzlei auf. |

    Agilität ‒ nachhaltiges Konzept oder Managementmode?

    Neben Holocracy und Purpose-Driven-Organization ist Agilität gegenwärtig ein weiteres Schlagwort, unter dem die Unternehmensstruktur der Zukunft verstanden werden soll. Ist das wieder eine Modewelle oder eine nachhaltige Innovation?

     

    • Was bedeutet Agilität?

    Beim Konzept der Agilität handelt es sich um eine Verallgemeinerung für das gesamte Unternehmen von Erkenntnissen, die in Teilbereichen (hier dem Projektmanagement oder der Software-Entwicklung) gewonnen wurden. Agilität bedeutet hier z. B., dass Ziele nicht zu Beginn fixiert werden, sondern sich auch nach Projektbeginn noch in einem erlaubten Zielkorridor bewegen dürfen. Im Verlauf des Projekts sollen die Projektbeteiligten nicht sklavisch an Meilensteinplänen kleben, sondern nach jedem Schritt schauen, wie es sinnvoll weiter gehen kann. Überhaupt wird großer Wert darauf gelegt, dass alle Projektbeteiligten laufend(!) kommunizieren.

     

    Übertragen auf Unternehmen soll „agil“ dafür stehen, flexibel und proaktiv auf die Kundenbedürfnisse einzugehen und Mehrwerte für die Kunden zu schaffen. Mehrere kurzfristig in iterativen Prozessen mit Kundenfeedback erzielte Anpassungen gelten dabei als erstrebenswerter als die klassische „Kaskade“ von Anforderung ‒ Entwurf ‒ Erstellung und Test ‒ Abnahme und Auslieferung. Das Produkt/die Dienstleistung reift quasi beim Kunden (Bananen-Prinzip). Führungskräfte sind gehalten, nicht durch Kontrolle, sondern als „Ermöglicher“ zu führen. Agilität in diesem Sinne steht damit in einem Spannungsfeld zur „bürokratischen“ Prozessorientierung (z. B. einer Behörde). Von der Verallgemeinerung als allgemeines Organisationsprinzip sind alle Funktionen im Unternehmen betroffen.

       

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