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  • 03.01.2008 | Motivation und Führung

    Erfolgreiche Mitarbeiterführung in der Steuerberaterkanzlei – Erste Schritte

    von Klaus P. Knorr, Kanzleiberater, Bad Vilbel

    Sie wünschen sich motivierte Mitarbeiter, die fachlich und persönlich qualifiziert sind, sich engagiert für die Belange der Kanzlei einsetzen, teamorientiert sind und gute Beziehungen zu den Mandanten pflegen? Sie besitzen den Schlüssel dazu. Es liegt an Ihnen bzw. den Führungskräften Ihrer Kanzlei, ob Ihre Mitarbeiter alles geben oder bei der Arbeit eher „Dienst nach Vorschrift“ machen. Es lohnt sich – auch finanziell – Zeit, Energie und Geduld für Ihre Mitarbeiter zu investieren! 

    1. Führungsverhalten überprüfen und weiterentwickeln

    Machen Sie nun eine kurze Lesepause. Überlegen Sie, ob Sie bereit sind, Ihre Führungsrolle und Ihr Führungsverhalten offen und kritisch auf den Prüfstand zu stellen, weil Sie wissen, dass motivierte Mitarbeiter ein Segen für Sie und Ihre Kanzlei sind. Dazu zunächst ein Beispiel aus der Praxis: 

     

    Beispiel

    Steuerberater A hat seine Kanzlei an den Kollegen B verkauft. Die Mandantenstruktur ist ausgeglichen, die Mitarbeiter sind fachlich gut geschult. Der Führungsstil des A ist väterlich direktiv. Er hat seinen Mitarbeitern alle Entscheidungen abgenommen und ihnen verdeutlicht, wie sie ihre Arbeit tun sollen. Bei der EDV-Nutzung hat er allerdings inzwischen erkennbar Probleme. Die Abläufe sind recht umständlich. Dies wirkt sich im Betriebsergebnis aus. Die Personalkosten liegen bei 60 v.H., das Betriebsergebnis bei 20 v.H. des Umsatzes.  

     

    B hat das Potenzial der Kanzlei erkannt und nach seinem Einstieg die Situation verbessert. Sein Führungsstil ist geprägt von großer Offenheit und intensiver Kommunikation. Er hat seine Mitarbeiter bei wichtigen Fragen zur Kanzlei einbezogen und ihnen Freiraum bei der Bewältigung ihrer Aufgaben gegeben. Die Konsequenzen: Zunächst waren die Mitarbeiter erheblich verunsichert. Sie waren es nicht gewohnt, selbstständig zu handeln und Verantwortung zu übernehmen. Durch viele Gespräche und Ermutigung der Mitarbeiter hat B einen deutlichen Wandel der Kanzleikultur erreicht. Nach 4 Jahren liegen die Personalkosten bei 40 v.H. und das Betriebsergebnis bei 35 v.H. Bei Mandantenbefragungen ist eine deutliche Steigerung der Zufriedenheit zu erkennen. Die Mandatsentwicklung ist positiv. Die Zahl der „Empfehler“ ist deutlich gestiegen. 

     

    Offensichtlich hat sich in diesem Fall der „frische Wind“ in Form des geänderten Führungsstils deutlich im Ergebnis niedergeschlagen. Doch dafür gibt es kein einfaches Rezept. Manche glauben, ein „neues Entlohnungskonzept“ sei die Lösung. Dies gelingt jedoch nur eingeschränkt und nur unter bestimmten Voraussetzungen. Am wirksamsten ist immer noch das persönliche Verhalten des Kanzleiinhabers gegenüber den Mitarbeitern. Entwickeln Sie daher Ihr Führungsverhalten immer weiter. Das geht in kleinen Schritten, oft nicht ohne regelmäßige Rückschläge. Auch Führungskräfte sind nur Menschen.  

     

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