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  • 15.06.2010 | Neue Anlageformen

    Contracts for Difference - ein Finanzprodukt etabliert sich

    von Dipl.-Wirtschaftsjuristin (FH) Sandra Lüth, Hannover

    Mit CFDs (kurz für Contracts for Differences) ist in Deutschland ein Finanzprodukt auf dem Markt, dessen Merkmale und Funktionsweise den meisten Anlegern nur wenig bekannt sind. CFDs sind in Deutschland für private Anleger auch erst seit 2005 zugänglich. Beim CFD handelt es sich um eine privatrechtliche Vereinbarung („Contract“) zwischen zwei Parteien, die die Zahlung der Differenz zwischen dem Kauf- und Verkaufskurs bei Glattstellung des Kontraktes zum Inhalt hat. Diese Finanzprodukte überzeugen viele Anleger durch ihre Einfachheit und ihre hohe Transparenz. Ein CFD ist dennoch kein Wertpapier und wird somit nicht an der Börse gehandelt.  

    CFDs sind Produkte, die von sogenannten Basiswerten abgeleitet werden. Als Basiswerte fungieren etwa Aktien, Anleihen, Indices, Rohstoffe oder Währungen. Mit einem CFD tätigt der Anleger kein Direktinvestment, sondern spekuliert allein auf die Differenz zwischen Kauf- und Verkaufskurs eines bestimmten Basiswertes.  

     

    Die Funktionsweise des CFD

    Ein CFD steigt und fällt genauso wie der Basiswert. Die Differenz zwischen Kauf- und Verkaufspreis ergibt den Gewinn oder Verlust des Anlegers. Im Unterschied zum Direkterwerb des Basiswerts ist jedoch für den Erwerb eines CFDs nur ein deutlich niedriger Kapitaleinsatz erforderlich. Dadurch, dass nur ein bestimmter (verhältnismäßig geringer) Prozentsatz des tatsächlichen Handelspreises des zugrunde liegenden Wertes als Sicherheit - die sogenannte margin - hinterlegt wird, entsteht eine Hebelwirkung. Kursänderungen beim Basiswert verursachen damit - bezogen auf diese hinterlegte Sicherheit - prozentual hohe Schwankungen (Hebelwirkung). Die Funktionsweise eines CFDs und dessen Hebelwirkung wird durch folgendes Beispiel veranschaulicht:  

     

    Beispiel

    Es wird angenommen, der Kurs einer Aktie sei 100 EUR. Beim Kauf von 100 Aktien müsste ein Anleger also 10.000 EUR zahlen. Anstelle eines Direktinvestments kann der Anleger jedoch auch 100 CFDs auf die Aktie zu 100 EUR erwerben. Hierfür muss er nur eine Sicherheit in Höhe von 5 % auf die Gesamtposition von 10.000 EUR hinterlegen, also 500 EUR.  

     

    Steigt der Kurs der Aktie um 5 % auf 105 EUR, erzielt der Verkäufer des Direktinvestments einen Verkaufserlös in Höhe von 10.500 EUR, sein Gewinn beträgt 500 EUR. Die Rendite auf sein eingesetztes Kapital beträgt 5 %.  

     

    Auch der CFD-Anleger erzielt einen Gewinn in Höhe von 500 EUR. Das entspricht nominal dem Gewinn eines direkten Aktieninvestments, der Kapitaleinsatz fällt mit 500 EUR jedoch deutlich geringer aus. Das eingesetzte Kapital verdoppelt sich, die Rendite beträgt 100 %.  

     

    Der Hebel wirkt allerdings auch in die andere Richtung: Fällt die Aktie auf 95 EUR, würde der Aktienanleger einen Verlust in Höhe von 500 EUR bzw. von 5 % auf das eingesetzte Kapital realisieren. Der CFD-Anleger würde ebenfalls einen Verlust in Höhe von 500 EUR realisieren. Dies entspricht genau der Höhe der von ihm hinterlegten Sicherheit von 500 EUR. Aufgrund der Hebelwirkung führt hier also bereits ein Kursrückgang um 5 % im Basiswert beim CFD-Anleger zu einem Totalverlust.  

     

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