06.07.2010 | Fallbeispiel

Die Versorgung mit Teleskopkronen: Korrekte Abrechnung bei GKV- und PKV-Patienten

Unser Beispiel befasst sich diesmal mit der Abrechnung teleskopgetragener Prothesen im OK und UK. Aufgrund der vielen Möglichkeiten von Vorbehandlungen bezieht es sich nur auf die eigentlichen ZE-Leistungen.  

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Datum	Behandlung	GKV-Patient		PKV-Patient
		Bema	GOZ/GOÄ	GOZ/GOÄ
13.08.	OK, UK Abformung für Planungsmodelle und einfache Bissnahme mittels Quetschbiss und Abformung zur Herstellung von OK und UK individuelle Löffel	7b		006
18.08.	OK, UK Präparationsabformung
	OK, UK Abformung mit individuellem Löffel	98a	1 x 517	2 x 517
	14,13,23,24,43,32,33 provisorischen Kronen	3 x 19	4 x 227*	7 x 227
	OK, UK Einschleifen des Gebisses	89		404
25.08.	14,13, 23, 24, 43, 32, 33 Abnahme der provi-sorischen Kronen zur Anprobe der Primärteile
	OK, UK Funktionsabformung	98c	518*	518, 519
	14,13,23,24,43,32,33 provisorische Kronen wiederbefestigt	3 x 24c
03.09.	14, 13, 23, 24, 43, 32, 33 Abnahme der provisorischen Kronen
	OK, UK Bissnahme
	14, 13, 23, 24, 43, 32, 33 provisorische Kronen wiederbefestigt	3 x 24c
10.09.	14, 13, 23, 24, 43, 32, 33 Abnahme der provisorischen Kronen
	OK und UK Gesamtanprobe
	14,13,23,24,43,32,33 provisorische Kronen wiederbefestigt	3 x 24c
20.09.	14,13,23,24,43,32,33 Abnahme der provisorischen Kronen
	14,13,23,24,43,32,33 Teleskopkronen einzementiert	3 x 91d	4 x 504*   4 x 508*	7 x 504   7 x 508
	OK Modellgussprothese eingegliedert		521*   3 x 507*	521   3 x 507
	UK Cover-Denture- Prothese eingegliedert	97b		523

* Diese GOZ-Leistungen müssen dem GKV-Patienten auf Grund der andersartigen OK-Versorgung auch mit GOZ-Positionen abgerechnet werden.  

Erläuterungen

Im Fallbeispiel handelt es sich im Unterkiefer um eine Regelversorgung, wofür der GKV-Patient Festzuschüsse nach Befundklasse 4 erhält. Im Oberkiefer handelt es sich jedoch um eine andersartige Versorgung. Dies liegt an den Bestimmungen der Festzuschuss-Richtlinien, bei denen einmal zusätzliche Verbindungselemente an Kombinations-Zahnersatz (Teleskopkrone, Konuskrone, Geschiebe, Anker, Riegel, Steg und ähnliches) als gleichartige Versorgung gelten, wenn die jeweilige Befundsituation eine Regelversorgung mit Teleskopkronen vorsieht (Befunde 3.2a bis 3.2c). Die Abrechnung dieser zusätzlichen Verbindungselemente und der das Verbindungselement tragenden Kronen erfolgt nach Maßgabe der GOZ; die übrigen Konstruktionselemente des Kombinations-Zahnersatzes werden als Regelversorgungs-Leistungen nach Bema abgerechnet.  

Weiterhin gilt, dass - auch wenn statt einer Konus- oder Teleskopkrone der Regelversorgung (Befunde 3.2a bis 3.2c) ein anderes der oben genannten Verbindungselemente verwendet wird - die Versorgung als gleichartig einzustufen ist. Verbindungselemente an herausnehmbarem Zahnersatz bei Befundsituationen (Befunde nach 3.1), die bei der Regelversorgung lediglich Halte- und Stützelemente (Klammern) vorsehen, ändern die Art der Versorgung und ein herausnehmbarer Zahnersatz wird somit zum Kombinations-Zahnersatz. Solche Versorgungen werden wie in unserem Fall als andersartige Versorgungen betrachtet, wenn nicht an allen Ankerzähnen Befunde nach der Nr. 1.1 ansetzbar sind. Ist letzteres der Fall, dann ist die Versorgung wiederum gleichartig.