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  • · Fachbeitrag · Umweltschadstoffe

    Feinstaub in der Praxis-Luft: So schützen Sie sich und Ihre Mitarbeiter

    | Feinstaub und Nanoteilchen aus abgeschliffenen Dentalwerkstoffen können durch alltägliche Behandlungsmaßnahmen in die Luft gelangen. Betroffen ist vor allem das Praxispersonal am Stuhl. Die Welt-Dental-Organisation FDI gibt Tipps, wie Sie sich und Ihr Team schützen können. |

    Feinstaub in Praxis und Dentallabor als Gefahrenquelle

    In der zahnärztlichen Praxis und im Dentallabor ist das Personal in erster Linie Nanopartikelstaub ausgesetzt, der beim Schleifen und Polieren von Dentalwerkstoffen entsteht ‒ unabhängig davon, ob im Werkstoff Nanopartikel enthalten sind oder nicht. Die Lungen sind das primäre Zielorgan.

     

    Aktuelle Risikobeurteilungen [1, 2] haben gezeigt, dass das Gesundheitsrisiko für zahnärztliches Personal nach dem Einatmen von Nanostaub aller Wahrscheinlichkeit nach gering ist. Es sind keine Daten über die Auswirkungen einer langfristigen Belastung zahnärztlichen Personals durch dentale Nanopartikel verfügbar. Trotz einer seit vielen Jahrzehnten bestehenden Exposition von Nanopartikeln aus Dentalwerkstoffen gibt es keine Anzeichen für eine höhere Inzidenz von Lungenerkrankungen bei zahnärztlichem Personal. Auch Patienten sind dentalen Nanopartikeln in Form von Staub ausgesetzt, allerdings im wesentlich geringeren Maße als das zahnärztliche Personal. Aktuelle Risikobeurteilungen haben gezeigt, dass das Gesundheitsrisiko für Patienten nach dem Einatmen von Nanopartikeln und nach dem Verschlucken von Abriebpartikeln aller Wahrscheinlichkeit nach gering ist.

    Einfache Maßnahmen für mehr Sicherheit

    Laut FDI-Stellungnahme sind es einfache Maßnahmen, die Sie und Ihr Team schützen können: [3]

     

    Im Dentallabor muss das Personal die Arbeitsschutzvorschriften befolgen. Eine Risikominimierung soll z. B. durch das Anlegen geeigneter Gesichtsmasken und eine wirksame Belüftung des Labors erfolgen. Verkapselte Pulver-Flüssigkeitssysteme können die Staubexposition weiter verringern. Um mögliche Risiken für das zahnmedizinische Personal in der Praxis und auch für die Patienten zu minimieren, sollte die Menge der erzeugten dentalen Nanopartikel in Form von Staub auf ein Minimum reduziert werden. Folgende Maßnahmen werden empfohlen:

     

    • Eine sorgfältige Modellierung/Formung der Restauration vor dem Abbinden/Aushärten kann die während des Beschleifens und Polierens entfernte Materialmenge reduzieren.
    • Beim intraoralen Schleifen und Polieren ist möglichst auf eine adäquate Wassermenge zur Kühlung und eine effektive Absaugung zu achten.
    • Eine wirksame Belüftung des Behandlungsbereichs und ein geeignetes Luftreinigungssystem könnten ebenfalls in Betracht gezogen werden.
    • Verkapselte Pulver-Flüssigkeitssysteme können die Staubexposition weiter verringern.
    • Handelsübliche chirurgische Gesichtsmasken und FFP3-Masken (FFP = Filtering Face Piece) verringern die Belastung durch Nanopartikel. Dabei ist auf den passgenauen Sitz der Maske zu achten.

     

    Quellen

    • [1] Schmalz G et al. Scientific update on nanoparticles in dentistry. Int Dent J 2018; 68 (56): 299‒305.
    • [2] Schmalz G et al. Nanoparticles in Dentistry. Dental Materials 2017; 33 (11): 1298‒1314.
    • [3] FDI Policy Statement „Nanopartikel in der zahnärztlichen Praxis“, Buenos Aires, September 2018.

     

    Volltexte

    Quelle: Ausgabe 09 / 2019 | Seite 6 | ID 46060636