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  • · Fachbeitrag · Parodontologie

    Parodontitistherapie: Lokale Antibiose ist eine wichtige Behandlungsoption

    | Nach wie vor gilt das mechanische Debridement durch Scaling und Rootplaning (SRP) als Goldstandard in der Parodontitistherapie. Dennoch können trotz eines gründlichen mechanischen Biofilmmanagements einzelne entzündete Taschen mit Taschentiefen über 4 mm persistieren oder rezidivieren. Um die Grenzen der rein mechanischen Therapie zu überwinden und den Therapieerfolg zu unterstützen, kann zusätzlich eine systemische oder lokale Antibiose eingesetzt werden. |

     

    Attachmentgewinn durch lokale Antibiotika

    Laut Prof. Dr. Maurizio Tonetti (Universität Genua) können mit ergänzend eingesetzten, systemischen Antibiotika zusätzlich mittlere Attachmentlevelgewinne von 0,3 mm erzielt werden. Aufgrund möglicher, mit systemischen Antibiotika assoziierter, unerwünschter Nebeneffekte sollte ihre Gabe jedoch nur unter strenger Indikationsstellung erfolgen. Tonetti sieht daher lokalisierte Taschen, die nicht auf initiales Scaling und Wurzelglätten (SRP) ansprechen, sowie das Management lokalisierter rezidivierender Stellen im Rahmen der Sekundärprävention als Indikationen für die ergänzende Anwendung lokaler Antibiotika.

     

    Prof. Dr. Peter Eickholz (Universität Frankfurt) zeigt anhand von Studien, wie sich durch den adjuvanten Einsatz lokaler Antibiotika, wie zum Beispiel Ligosan Slow Release® (Heraeus Kulzer), 14%-iges Doxycyclin, zusätzlich Taschen in den als geheilt erachteten Bereich von ≤4 mm ohne Blutung auf Sondierung überführen lassen. Insbesondere Stellen mit großen Taschentiefen von ≥ 7mm profitieren von diesem Therapieansatz. Auf diese Weise kann die Schwelle für eine chirurgische Therapie zu tieferen Taschen hin verschoben werden.