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  • · CME-Beitrag: Labordiagnostik

    Calprotectin: Entzündungsmarker hilft bei Parodontitis-Prognose

    Bild: ©bidaya - stock.adobe.com

    | Calprotectin ist ein Protein, welches bei Entzündungsvorgängen im Körper vermehrt sezerniert wird. Bei Parodontitis-Patienten kommt es im Serum, aber auch in der Sulkusflüssigkeit vermehrt vor. [1] Da Calprotectin Rückschlüsse auf den aktuellen Gewebeabbau zulässt, ist es ein geeigneter Entzündungsmarker, der bei der Diagnose und Prognose einer Parodontitis unterstützen kann. |

    Immunantwort eventuell wichtiger als pathogene Keime

    Manche Patienten müssten aufgrund des Mundhygienezustands eigentlich eine Parodontitis haben, doch sie bleiben verschont. Andere pflegen ihr Gebiss besser, doch sie leiden an Parodontitis. Was Praktiker schon lange beobachten, ist auch in der Wissenschaft bekannt: Sie rückt immer mehr ab von der „Plaque-Hypothese“, also davon, bestimmte Mikroorganismen in der Hauptsache für die komplexe Ätiologie der Parodontitis verantwortlich zu machen. Vielmehr ist von Interesse, welche Folgen der auslösende Reiz des Biofilms auf die Immunantwort des individuellen Patienten hat.

    Biochemische Marker für die Risikoeinschätzung

    Bei manchen Patienten reagiert die Körperabwehr übersteigert (sog. High-Responder) und sie neigen zu chronischen Entzündungen des Parodontiums. Bei anderen ist die Immunabwehr eher gering und auch in dem Fall persistieren Inflammationen. Laborärzte erkennen High-Responder über die Analyse genetischer Entzündungsprädispositionen (Interleukin-1A, IL-1B, IL-1RN, TNF-A [Tumor Nekrose Faktor-alpha], ggf. auch IL-6, IL-10). Bei Verdacht auf eine verminderte Erregerabwehr bestimmen sie IgA im Serum, MBL (Mannose-bindendes Lektin) und die Granulozytenfunktion. [2] Über die Bestimmung von Calprotectin und aMMP8 lässt sich der parodontale Gewebeabbau einschätzen.