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  • · Fachbeitrag · Materialentwicklung

    Antibakterielle Zusätze in Füllungswerkstoffen ‒ der Stein der Weisen ist noch nicht gefunden

    | Durch die Verwendung dentaler Füllungsmaterialien mit integrierter Hemmwirkung auf mikrobielles Wachstum soll die Lebensdauer der Restaurationen verlängert und die Zahnhartsubstanz geschont werden. Es hat eine Vielzahl verschiedener Lösungsansätze gegeben, ein antibakteriell wirksames Restaurationsmaterial zu synthetisieren. Doch bis heute ist keine befriedigende Lösung gefunden, schreibt Sylvia Jakob (Universität Regensburg). |

     

    Entwicklung antibakteriell wirksamer Restaurationsmaterialien

    Neben der Behandlung kariösen Gewebes durch mechanische Entfernung sollten auch die möglicherweise bereits vorhandenen, in der Kavität verbliebenen Mikroorganismen beseitigt werden. Großes Interesse gilt deshalb der Entwicklung antibakteriell wirksamer Restaurationsmaterialien, die den Metabolismus der in der Kavität verbliebenen Bakterien hemmen und neue Mikroorganismen am Eindringen hindern sollen, damit einer pulpalen Infektion und der Entstehung von Sekundärkaries entgegengewirkt wird.

     

    In den vergangenen 100 Jahren wurde mit einer großen Zahl von Substanzen versucht, zahnärztliche Werkstoffe zu entwickeln, die antibakterielle Eigenschaften besitzen. Ein wesentliches Problem ist dabei bei allen dieser Versuche aufgetreten: Es besteht die Gefahr, dass zahnärztliche Werkstoffe mit löslichen antibakteriellen Zusätzen oder solche, die sich nach Aushärtung zersetzen, ihre Wirkung unter klinischen Bedingungen mit dem Ergebnis schlechterer chemischer und physikalischer Eigenschaften entfalten. Andererseits werden die Materialien, die nach dem Abbinden weitgehend unlöslich sind, ihre antibakteriellen Komponenten nur unzureichend an die Umgebung abgeben, was ihre Wirkungsintensität und -dauer enorm eingrenzt. Daraus folgt, dass antibakterielle Eigenschaften, so wünschenswert sie sein mögen, immer nur eine Eigenschaft eines Werkstoffs beschreiben. Die Fähigkeit zahnärztlicher Werkstoffe, defekte Zahnhartsubstanz über eine möglichst lange Zeit zu ersetzen, darf dabei nicht beeinträchtigt werden.