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  • · Fachbeitrag · Herausnehmbarer Zahnersatz

    Prothesenkunststoffe: Nicht alle Desinfektionsmittel sind empfehlenswert

    | Laut einer Untersuchung der Universität Halle können zwei Desinfek­tionsmittel nicht uneingeschränkt zur Desinfektion prothetischer Kunststoffe empfohlen werden: Stammopur DR ® erhöhte die Oberflächenrauigkeit von einem der vier untersuchten Prothesenbasiskunststoffe (PalaXpress ® ). Und D 050 Instru-Gen ® bewirkte eine nachweisliche Farbveränderung auf dem untersuchten Heißpolymerisat FuturAcryl 2000 ® . |

     

    Das Untersuchungsdesign

    Da es von der Industrie bislang kein ausreichendes Produktangebot zur Desinfektion von herausnehmbarem Zahnersatz gibt, wurden handelsübliche und vom „Dental Vademekum“ zur Desinfektion von Zahnersatz empfohlene Präparate untersucht.

     

    Vier PMMA-Kunststoffe wurden auf Veränderungen ihrer physikalisch-­mechanischen Eigenschaften in Abhängigkeit von der Lagerung in drei verschiedenen Desinfektionslösungen getestet: Die Heißpolymerisate Paladon 65®/ Heraeus Kulzer und FuturAcryl 2000®/ Schütz-Dental sowie die KAltpolymerisate PalaXpress®/ Heraeus Kulzer und Futura Gen®/ Schütz-Dental (Kaltpolymerisat). Die Kunststoffe wurden desinfiziert in Impresept® 100 % /3M Espe (10 Minuten), Stammopur DR® 3 % / Dr. H. Stamm GmbH (60 min) oder D 050 Instru-Gen® 2 % / ad-Arztbedarf GmbH, 60 min.

     

    Die Untersuchungsergebnisse

    Bei PalaXpress® resultierten nach Desinfektion mit Impresept® und Stammopur DR® und bei Futura Gen® nach Desinfektion mit Impresept®, Stammopur DR® und D 050 Instru-Gen® signifikant erhöhte Mikrohärtewerte im Vergleich zur Kontrollgruppe. Dieser härtesteigernde Effekt ist unter klinischen Gesichtspunkten als positiv zu erachten.

     

    Es konnte festgestellt werden, dass das Einwirken von Stammopur DR® die Oberflächengüte von PalaXpress® signifikant verschlechterte. Die Desinfektion von PalaXpress® und Futura Gen® verursachte keine erkennbaren Farbveränderungen. Die Desinfektion von Paladon 65® mit Impresept® und von FuturAcryl 2000® mit Stammopur DR® bewirkten Farbveränderungen, die aber klinisch unbedeutend sind, da die ermittelten ΔE-Werte in einem ­Bereich von 1 bis 2 nicht zwingend visuell wahrgenommen werden. Da ein Farbunterschied ab einem ΔE-Wert größer als 2 subjektiv wahrgenommen werden kann, ist dem Desinfektionsmittel D 050 Instru-Gen® eine farbverändernde Wirkung auf FuturAcryl 2000® zuzuschreiben.

     

    Quelle

    • Blümel N. Der Einfluss von Desinfektionsmitteln auf die klinischen Eigenschaften von Prothesenkunststoffen. Dissertation, Halle 2012

     

    Volltext

    Quelle: Ausgabe 10 / 2013 | Seite 16 | ID 42323894