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  • · Kariesprophylaxe

    Gemeinsame Empfehlung von Zahnärzten und Pädiatern zur Fluoriddosierung

    Bild: ©Jenya - adobe.stock.com

    | Endlich scheinen die verschiedenen Experten aus Pädiatrie und Zahnmedizin unter der Koordination des Netzwerks „Gesund ins Leben“ ( gesund-ins-leben.de ) einen Konsens über die Fluoridapplikation in den ersten drei Lebensjahren eines Kindes gefunden zu haben. Der jahrzehntelange Dissens zwischen systemischer Fluoridierung in Tablettenform und lokaler Applikation scheint beigelegt. Dabei ist eine Darreichungsform offenbar komplett herausgefallen: die Kinderzahnpasta mit 500 ppm Fluorid. |

    Acht Fachgesellschaften auf interdisziplinärer Basis ...

    Insgesamt acht Fachgesellschaften, darunter die DGKiZ, die DGZMK und der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) waren an dem Entwicklungsprozess beteiligt.

    ... erarbeiten praktische Empfehlungen für den Familienalltag

    Seit April 2021 liegen einheitliche Handlungsempfehlungen zur Kariesprävention im Säuglings- und frühen Kindesalter vor. Die Experten geben folgende Empfehlungen zur Fluoriddosierung gestaffelt nach Alter des Kindes. [1, 2]:

     

    1. Geburt bis Durchbruch des ersten Zahnes

    Säuglinge erhalten täglich ein Kombinationspräparat mit 0,25 mg Fluorid und 400‒500 I. E. Vitamin D in Tablettenform.*

     

    * Wichtig | Wird Wasser (Trinkwasser, Mineralwasser) mit einem Fluoridgehalt von 0,3 mg/l oder mehr zur Zubereitung von Säuglings-(Milch-)Nahrung verwendet, soll ein Supplement mit Vitamin D ohne Fluorid gegeben werden. Dies betrifft Säuglinge, die ausschließlich oder überwiegend mit Säuglings-(Milch-)Nahrung ernährt werden.

     

    2. Vom ersten Zahndurchbruch an bis 12 Monate **

    • Möglichkeit 1: täglich eine Tablette mit 400‒500 I. E. Vitamin D und 0,25 mg Fluorid und Zähneputzen ohne Zahnpasta oder mit einer geringen Menge fluoridfreier Zahnpasta
    • Möglichkeit 2: täglich eine Tablette mit 400‒500 I. E. Vitamin D und bis zu zweimal täglich Zähneputzen mit jeweils bis zu 0,125 g (reiskorngroße Menge) Zahnpasta (mit 1.000 ppm Fluorid)

     

    ** Wichtig | Wird Wasser (Trinkwasser, Mineralwasser) mit einem Fluoridgehalt von 0,3 mg/l oder mehr zur Zubereitung von Säuglings-(Milch-)Nahrung verwendet, soll ein Supplement mit Vitamin D ohne Fluorid gegeben werden. Für das Zähneputzen soll in diesen Fällen entweder nur einmal täglich eine reiskorngroße Menge (0,125 g) fluoridhaltiger Zahnpasta oder eine fluoridfreie Zahnpasta angewandt werden. Dies betrifft Säuglinge, die ausschließlich oder überwiegend mit Säuglings-(Milch-)Nahrung ernährt werden.

     

    3. 12 bis unter 24 Monate

    Die Zähne des Kindes sollen zweimal täglich mit jeweils bis zu 0,125 g (reiskorngroße Menge) Zahnpasta (mit 1.000 ppm Fluorid) geputzt werden.

     

    4. 24 Monate bis 72 Monate

    Die Zähne des Kindes sollen zweimal täglich mit jeweils bis zu 0,25 g (erbsengroße Menge) Zahnpasta (mit 1.000 ppm Fluorid) geputzt werden. Hinzu kommt das Zähneputzen in der Kita mit bis zu 0,25 g (erbsengroße Menge) Zahnpasta (mit 1.000 ppm Fluorid).

     

    5. 2 bis 6 Jahre

    Zähneputzen zwei- bis dreimal täglich mit jeweils bis zu 0,25 g (erbsengroße Menge) Zahnpasta (mit 1.000 ppm Fluorid). Die Kinder lernen das Putzen, Eltern putzen nach. [2]

     

    Quellen

    • [1] Berg B, Cremer M, Flothkötter M, Koletzko B, Krämer N, Krawinkel M, Lawrenz B, Przyrembel H, Schiffner U, Splieth C, Vetter K, Weißenborn A. Kariesprävention im Säuglings- und frühen Kindesalter. Handlungsempfehlungen des bundesweiten Netzwerks Gesund ins Leben. Monatsschr Kinderheilkd Sonderdruck April 2021. iww.de/s4900
    • [2] Meldung des Netzwerks Gesund ins Leben: „Neue einheitliche Empfehlungen: Zähne von Geburt an mit Fluorid schützen“, Bonn, 29.04.2021. iww.de/s4901
    Quelle: Ausgabe 06 / 2021 | Seite 6 | ID 47368170