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  • · Fachbeitrag · Dysfunktionen

    Stomatognathes und lokomotorisches System: So hängen sie zusammen

    | Aufgrund der vielfältigen Zusammenhänge sollte der (zahn-)ärztliche und kieferorthopädische Blick nicht nur auf ein einziges Organsystem geworfen werden, rät PD Dr. Dr. Christian Kirschneck (Universitätsklinikum Regensburg). Es sollten vielmehr Abhängigkeiten und Verbindungen zwischen stomatognathem und lokomotorischem System erkannt werden. |

     

    Anatomische Gegebenheiten beeinflussen sich gegenseitig

    Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts waren zahlreiche Autoren (Barré, Costen u. a.) der Auffassung, dass es einen Zusammenhang zwischen stomatognathem und lokomotorischem System auf struktureller, pathologischer und syndromaler Basis gibt. Auch die Körper- und Unterkieferhaltung beeinflussen sich gegenseitig.

     

    • Strukturelle Zusammenhänge aufgrund anatomischer Gegebenheiten
    • Ossäre Zusammenhänge bestehen über die Mandibula, das Kiefergelenk, über Schädelknochen, Kopfgelenke zur Wirbelsäule.
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    • Muskuläre Zusammenhänge über Muskelketten bestehen durch die Kau-, Zungenbein-, mimische, Nacken- und obere Rückenmuskeln sowie den M. sternocleidomastoideus. Lähmungen unterbrechen die Ketten.
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    • Fasziale Zusammenhänge („myofasziale Gleise“) werden durch die Muskelfaszien selbst (Ausnahme: mimische Muskeln) oder die drei Halsfaszien (vor allem die tiefe Halsfaszie) bewältigt. Ligamentäre Zusammenhänge sind durch die Führungsbänder des Kiefergelenks, die Bänder der oberen und unteren Kopfgelenke sowie die Bänder der oberen Wirbelsäule gewährleistet.
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    • Vaskuläre Zusammenhänge werden durch die A. subclavia und V. jugularis gebildet. Der Lymphabfluss aus dem Nacken-/Rückenbereich erfolgt gemeinsam in den Truncus jugularis.
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    • Die neurologischen Zusammenhänge werden durch den N. trigeminus sowie die Nn. spinales 1‒3 gebildet. Zwischen beiden Innervationsbereichen besteht eine zerviko-trigeminale Konvergenz.