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  • · Fachbeitrag · Implantatrestaurationen

    Kontaminierte Implantatoberflächen: Wie können sie am besten gereinigt werden?

    | Im Rahmen der regelmäßigen Nachsorge von Implantatrestaurationen oder bei der Perimukositis- und Periimplantitistherapie müssen glatte wie auch raue Oberflächen von Plaque und Zahnstein befreit werden. Mit welchem Instrument können die verschiedenen Oberflächen am besten gereinigt werden und inwieweit wird die Oberflächenbeschaffenheit durch die Instrumentierung verändert? |

     

    Geeignete Verfahren zur Reinigung von Implantatoberflächen

    In der Literatur wird folgenden Verfahren eine grundsätzliche Eignung zur Reinigung und Dekontamination keimbesiedelter Implantatoberflächen zugesprochen: monokausale Er:YAG-Laseranwendung, Einsatz von Pulverstrahlgeräten, Kombinationsverfahren bestehend aus Laserlichtapplikation und vorheriger Reinigung mit hierfür geeigneten Küretten sowie photodynamische bzw. photothermische Therapie.

     

    Reinigungswirkung der Verfahren

    Hinsichtlich Reinigungswirkung und Keimreduktion schneiden sowohl die Kombinationstherapien mit Laserdekontamination nach Kürettenreinigung als auch die alleinige Er:YAG-Laseranwendung am besten ab, gefolgt von dem Pulverstrahlverfahren. [1]

     

    Aus meist präklinischen Studien geht hervor, dass Pulverstrahlgeräte unter Verwendung von Glycinpulver im Allgemeinen eine sehr gute Reinigungsleistung sowohl auf glatten als auch auf rauen Oberflächen bieten, ohne diese zu verändern. Daneben scheinen Titanbürstchen ‒ hier bei der offenen Periimplantitistherapie ‒ und Ultraschall-/Schallinstrumente mit nicht metallenen Aufsätzen ebenfalls geeignet zu sein. Zusätzlich können Prophylaxebürstchen bei der Nachsorge zur Politur der Suprastruktur eingesetzt werden. [2]

     

    Die photodynamische Therapie mit blauen Sensitizern ist aufgrund der dabei oftmals auftretenden Farbstoffreste an der Implantatoberfläche problematisch, sodass hier den deutlich niedrigvisköseren grünen Sensitizern der Vorzug gegeben werden sollte. [1]

     

    Erwiesenermaßen ungeeignet für die Therapie einer manifesten Periimplantitis sind die reine Kürettage ohne weitergehende Dekontamination, die lokale Applikation von CHX und die Benetzung der Implantatoberfläche mit Phosphorsäure. Bei dem zuletzt genannten Verfahren verbleibt ein zäh haftender Film von Säureresten auf dem künstlichen Zahnpfeiler. [1]

     

    Quellen

    • [1] Bach G. Reinigung und Dekontamination keimbesiedelter Implantatoberflächen im Rahmen der Periimplantitistherapie. Quintessenz 2013; 64 (12):1527-1534
    • [2] Fischer K. Mechanische Reinigung von kontaminierten Implantatoberflächen und Restaurationen. Quintessenz 2013; 64 (12): 1521-1525
    Quelle: Ausgabe 02 / 2014 | Seite 14 | ID 42493064