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  • · ZR-Fachgespräch

    „Progesteron und Östrogene beeinflussen die Gewebsreaktion der Gingiva!“

    Bild: © Klaus Doubek - bearbeitet IWW

    | Eine aufeinander abgestimmte zahnmedizinische und frauenärztliche Schwangerenbetreuung reduziert Komplikationen für Mutter und Fötus aus medizinischer Sicht. Gleichzeitig trägt sie zur Mundgesundheit der Schwangeren, aber sogar auch zur späteren Zahngesundheit des Kindes bei. In diesem Kontext sprachen wir mit dem Gynäkologen Dr. med. Klaus Doubek u. a. über die notwendige Beratung auf zahnmedizinischer und gynäkologischer Seite, den Einfluss hormoneller Veränderungen auf die Mundgesundheit und die Frage, ob es zur Verordnung des Schmerzmittels Paracetamol eine Alternative gibt. |

     

    Redaktion: Herr Dr. Doubek, hormonelle Veränderungen in der Schwangerschaft beeinflussen auch die Mundgesundheit. Was können Zahnärzte ihren Patientinnen über diese Veränderungen aus Gynäkologensicht konkret erläutern ‒ welche Hormone betrifft das besonders und was hat das für eine Auswirkung z. B. bezüglich der Durchblutung der Gingiva und intraoraler Plaqueansammlung?

     

    Doubek: In der Mutterschaftsrichtlinie nimmt die Bedeutung der Mundgesundheit schon früh einen Platz ein ‒ und es wird bedarfsgerecht auf die Mundgesundheit und auch auf einen frühzeitigen Check-up bei der Zahnärztin oder dem Zahnarzt hingewiesen. Die Umstellung des Hormonhaushalts während der Schwangerschaft betrifft alle Gewebe des Körpers ‒ auch die im Mundraum. Besonders Progesteron und Östrogene beeinflussen die Gefäßdurchlässigkeit, Durchblutung und ebenfalls die Gewebsreaktion ‒ auch des Zahnfleischs. Auch hier ist das Gewebe stärker durchblutet, eventuell aufgelockert und empfindlicher, es kann leichter zu Blutungen und einer Entzündung kommen. Ferner begünstigen hormonelle Veränderungen die Speichelzusammensetzung und damit die Plaque-Entwicklung.