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  • · Fachbeitrag · CME-Beitrag

    Welche Möglichkeiten bietet Sticky Bone?

    | In der regenerativen Oralchirurgie hat sich Platelet Rich Fibrin (PRF) etabliert. Inzwischen hat sich gezeigt, dass sich auch eine Kombination von PRF mit Knochenersatzmaterial (KEM) klinisch bewährt und einen positiven Einfluss auf die Knochenregeneration ausübt [1]. |

    Ein gutes Gemisch ‒ Sticky Bone

    PRF ist eine konzentrierte Suspension von Wachstumsfaktoren, die in menschlichen Blutplättchen vorkommen. Gewonnen wird das Eigenblutprodukt durch einen Zentrifugationsprozess. Kombiniert man in der klinischen Anwendung KEM mit PRF, so erhält man ein klebriges und gut modellierbares Gemisch ‒ auch „Sticky Bone“ genannt. In der Praxis entsteht es, indem z. B. eine hergestellte PRF-Membran zerkleinert und z. B. mit einem xenogenen, bovinen KEM vermischt wird. Da KEM im Gegensatz zum autologen Knochen keine Zytokine und Wachstumsfaktoren enthalten, scheint es sinnvoll zu sein, diese Materialien mit PRF zu biofunktionalisieren [1].

    Sofortimplantation: Unterstützung des Hart- und Weichgewebes

    Eine italienische Fallstudie [2] berichtet über die Versorgung mit einem Sofortimplantat als Ersatz für einen frakturierten ersten Schneidezahn im Oberkiefer und die Auffüllung in diesem Bereich mit Sticky Bone (hier aus leukozyten- und plättchenreichem Fibrin [L-PRF] gemischt mit heterologem Knochen). Für die Zeit der Einheilung wurde über der Lücke eine Marylandbrücke befestigt. 5 Monate später erfolgte die prothetische Versorgung mit einem definitiven Abutment und einer Krone. Im Recall nach weiteren 2 Jahren zeigten sich der marginale Knochenerhalt und weitgehende Erhalt des fazialen und interdentalen Weichgewebes deutlich. Den Autoren zufolge unterstreicht das Behandlungsergebnis die Wirksamkeit einer Sofortimplantation unter Verwendung von Sticky Bone, hier mit dem Einsatz von L-PRF zur Unterstützung der Wundheilung und Verhinderung eines Abbaus von Hart- und Weichgewebe; ausreichend Knochen apikal der bestehenden Alveole und an den Nachbarzähnen vorausgesetzt.