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  • · Fachbeitrag · CME-Beitrag

    Parodontitis und ungünstige Schwangerschaftsausgänge

    | Studien zufolge erkranken 11 Prozent aller Schwangeren an einer Parodontitis, die unabhängig davon mit schweren Komplikationen während der Schwangerschaft in Verbindung steht [1]. Forscher beschäftigen sich mit den Komplikationen und ihren Ursachen sowie daraus abzuleitenden Empfehlungen. |

    Parodontale Pathogene wirken auf Fötus-Plazenta-Einheit

    Parodontitis steht in Wechselwirkung mit verschiedenen ungünstigen Schwangerschaftsausgängen [2]. In diesem Zusammenhang werden Frühgeburt, niedriges Geburtsgewicht, Präeklampsie, Schwangerschaftsdiabetes und perinatale Mortalität genannt [1]. Insbesondere besteht eine starke Assoziation zwischen Parodontitis und Frühgeburtlichkeit/Untergewichtigkeit von Neugeborenen. Experten berichten über ein zwei- bis dreifach erhöhtes Risiko für diese beiden Komplikationen bei Parodontitis [3]. Ursächlich dafür könnten die über den Blutkreislauf eingedrungenen Bakterien, insbesondere Porphyromonas gingivalis, sein, die „im Fruchtwasser Toxine bilden, die Entzündungen auslösen und möglicherweise eine Frühgeburt verursachen“ [1]. Ein weiteres Erklärungsmodell der Autoren für Schwangerschaftskomplikationen bei Parodontitis sind der Einfluss der parodontalen Pathogene auf Entzündungsmediatoren wie z. B. Interleukin-1 und -6 oder Prostaglandin auf die Fötus-Plazenta-Einheit.

     

    Gleichzeitig scheint eine nicht chirurgische Parodontitistherapie im 2. Trimenon den Schwangerschaftsverlauf diesbezüglich nicht zu verbessern [4]. Die Wissenschaftler dieser Arbeit führen als möglichen Grund aus, dass in diesem Zeitfenster der Schwangerschaft eine Parodontitistherapie zu spät ist, um eine Besiedelung der Plazenta durch den Weg der Blutbahn mit den pathogenen Bakterien einer Parodontitis zu verhindern, und deshalb durch sie verursachende Schäden an der Fötus-Plazenta-Einheit sich nicht mehr steuern lassen. Daher können Eingriffe vor einer Schwangerschaft sinnvoller sein.