· Fachbeitrag · CME-Beitrag
Parodontitis: Prävalenz, Schweregrad, Progression bei Diabetes erhöht
| Diabetiker haben ein erhöhtes Risiko für Parodontitis. Das betrifft nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder. Bestimmte Verhaltensfaktoren verstärken die Prävalenz bzw. die Schwere der Parodontitis. |
Beziehung schon früh erkannt
Die moderne Zahnmedizin weiß um die Interaktionen zwischen Parodontitis und Allgemeinerkrankungen. Schon früh konnte zwischen Diabetes mellitus (DM) und der Prävalenz wie Schweregrad der Parodontitis ein Zusammenhang hergestellt werden [1]. Dazu gehört auch die Erkenntnis, dass schon in sehr frühen Lebensphasen eine Verknüpfung zwischen DM und einem erhöhten Risiko für Parodontitis bestehen kann, wie eine Studie beim Vergleich des parodontalen Status von 6- bis 11-jährigen bzw. 12- bis 18-jährigen Diabetikern mit einer jeweils gleichen Anzahl nicht-diabetischer Kontrollpersonen zeigte [2]. Im Allgemeinen scheint bei Typ-I-Diabetikern allerdings ein Alter über 45 Jahre, niedrigeres Bildungsniveau, die Häufigkeit des Alkoholkonsums und das Rauchen von mehr als 10 Zigaretten pro Tag mit einer höheren Parodontitis-Prävalenz (35,6 %) assoziiert zu sein [3].
Prävalenz eindeutig, bei differierender Ausprägung
Verschiedene Studien belegen demnach, dass DM mit einer erhöhten Prävalenz und Fortschreiten einer Parodontitis bei Erwachsenen verbunden ist, wenngleich die Angaben zur Prävalenzhöhe schwanken: Eine dänische Studie spricht von 86 Prozent [4], während eine aktuelle spanisch-portugiesische Studie eine Prävalenz bei Typ-1-Diabetespatienten für Gingivitis von 37,1 und für Parodontitis von 55,7 Prozent feststellte [5]. Hier wiesen die Patienten mit DM im Vergleich zur Kontrollgruppe eine höhere Prävalenz von Plaque-Index, Blutungen beim Sondieren, parodontaler Sondierungstiefe und weniger verbliebene Zähne auf. Die meisten der Diabetespatienten befanden sich im Parodontitis Stadium II (gefolgt von Stadium IV) und wurden in das Parodontitis-Grading Grad C eingestuft. Darüber hinaus zeigte sich, dass bei Patienten mit Typ-1-DM das Alter der Personen, Blutungen beim Sondieren und die Anzahl der täglich konsumierten Zigaretten mit einem höheren Risiko für Parodontitis verbunden waren.
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