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  • · Fachbeitrag · CME-Beitrag

    Neue Therapieansätze: Gleichzeitig gegen Parodontitis und Diabetes

    | Da sich Diabetes und Parodontitis wechselseitig bedingen, beschäftigt sich die Forschung mit der Wirkstoff-Behandlung, die gleichzeitig an der systemischen und zahnmedizinischen Erkrankung greift. Es gibt bereits vielversprechende Ansätze. |

    Kausalität von Parodontitis und Diabetes

    Diabetes kann einen schlechten Einfluss auf die Mundgesundheit ausüben und erhöht das Risiko für intraorale Erkrankungen wie z. B. Gingivitis und Parodontitis. Umgekehrt fördert eine schlechte Mundgesundheit Diabetes, und die erfolgreiche Behandlung einer Parodontitis kann die Glykämiekontrolle verbessern [1]. Aufgrund dieser wechselseitigen Abhängigkeit könnte eine Therapie mit Wirkstoffen sinnvoll sein, die an beiden Erkrankungen leidende Patienten in einem medikamentös behandelt bzw. vorbeugt. Jüngste Forschungen gehen in diese Richtung.

    Medikamentös gegen Zelltodmechanismus

    Ferroptose ist ein Mechanismus, der durch Eisenüberschuss und Sauerstoffradikale zum Zelltod führt [2]. Da Ferroptose als möglicher Komplikationstreiber bei Diabetes, aber auch als potenzieller Risikofaktor für Parodontitis ausgemacht wurde, identifizierten Forscher [3] im ersten Schritt Ferroptose-assoziierte Gene wie z.B. Interleukin (IL)-1ß und IL-6, NFE2L2 und ALOX5 und im zweiten Schritt Medikamente, die an diesen Genen wirken, indem sie die Ferroptose hemmen. Das ist z.B. Ibudilast, ein niedermolekularer antiinflammatorischer Wirkstoff, der als Hemmer gegen IL-6 wirkt. Weitere klinische und experimentelle Studien sind erforderlich, um den Mechanismus der Ferroptose möglicherweise als neue Therapiemöglichkeit nutzen zu können.