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  • · Fachbeitrag · CME-Beitrag

    Megastoff Bakterienzellulose?

    | Bakterielle Zellulose (BC) gilt als eines der vielseitigsten Biomaterialien mit hervorragenden Materialeigenschaften und hat daher großes Potenzial für medizinische und zahnmedizinische Anwendungen. |

     

    Merkmale bakterieller Zellulose

    Bestimmte Bakterien können eine besondere Form von Zellulose aus Glukose synthetisieren: die BC. Im Vergleich zu pflanzlicher Zellulose hat diese durch ihr besonderes dreidimensionales Netzwerk aus Nanofasern besondere Eigenschaften. Sie kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen, ist stabiler und sehr flexibel. Neben Biokompatibilität und geringer Zytotoxizität von BC ist auch ihre extrem hohe Zugfestigkeit bekannt. Werden andere Stoffe in die Zellulosematrix eingebunden, lassen sich die Eigenschaften entsprechend modifizieren [1]. BC findet sich z. B. in Wundauflagen, Knorpel- und Knochengewebetechnik, künstlichen Blutgefäßen/Gefäßtransplantaten, Arzneimittelverabreichung. Als BC-Wundverband sind in der Praxis z. B. Suprasorb X + PHMB bzw. BioCelltrix (chirurgisches Netz aus BC) bekannt. Gengiflex ist eine BC-Membran zur Linderung von Entzündungen und zur Stimulierung des Nachwachsens von parodontalem Gewebe, deren Studienevaluierung bis in die 1990er-Jahre zurückreicht [2].

     

    Beschichtung von Titanimplantaten

    Eine Studie untersuchte die Wirkung einer Beschichtung von Titanimplantaten mit BC [3]. Zuvor wurden Magnesium- und Strontiumionen in die BC geladen, da diese Metallionen in vivo nachweislich die Osseointegration signifikant fördern. In den In-vitro- und In-vivo-Untersuchungen bestätigte sich, dass durch derart beschichtete Implantate die Osteogenese gefördert und eine postoperative engere Passung zwischen Implantat und Knochen erreicht werden konnte. Die Autoren begründeten das mit der Wasseraufnahme und Quellung der Beschichtung, wodurch die Lücken zwischen Implantat und Gewebe gefüllt werden können, was die Knochen- und Weichteilintegration verbessern kann.