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  • · Fachbeitrag · CME-Beitrag

    Glaskeramik-Reparatur: Alternativen zu Flusssäure und Silan getestet

    | Klebeflächen an reparierten Keramikrestaurationen müssen neben Säureeinwirkung und mechanischer Belastung auch höherer Temperatur und Feuchtigkeit in der Mundhöhle trotzen. Der Goldstandard bei der Keramikreparatur ist die Vorbehandlung mit Flusssäure und Silan, was intraoral aufgrund des hohen Gesundheitsrisikos nicht empfehlenswert ist. Forscher der Universität Erlangen untersuchten Alternativen zur Vorbehandlung und konzentrierten sich hierbei auf den Einfluss von Temperatur und Feuchtigkeit. Simuliert wurden neben intraoralen Bedingungen bei der Reparatur von Glaskeramik (LDS) mit Komposit auch die im Labor und unter Kofferdam. |

    Vorbehandlung obligatorisch

    Zu den häufigsten Komplikationen bei Restaurationen aus Glaskeramik zählen Chipping-Frakturen. Um Ästhetik und Funktion wiederherzustellen, kann die Versorgung erneuert ‒ oder repariert werden. Letzteres hat den Vorteil, dass weniger Zahnhartsubstanz verloren geht und zusätzliche Kosten und Behandlungstermine eingespart werden. Bei der Reparatur gilt es, eine stabile Komposit-Keramik-Verbindung herzustellen. Dafür muss die defekte Keramik nach der Reinigung vorbehandelt bzw. angeraut werden. Das gelingt z. B. durch Sandstrahlen mit Aluminiumoxid und anschließender Silanisierung oder mit einem selbstätzenden Glaskeramik-Primer.

    Testreihe

    Die Universität Erlangen untersuchte, wie reparierte Glaskeramikrestaurationen auf bestimmte Umgebungsparameter unter Einbezug von Lagerung in destilliertem Wasser bei 37 °C und/oder Thermozyklen reagieren. Die Präparation von 540 LDS-Prüfkörpern (IPS e.max CAD / Ivoclar Vivadent) erfolgte mit simulierten intraoralen Bedingungen (32°C, 95 ± 5 % relative Luftfeuchtigkeit), mit Laborbedingungen (23 °C, 50 % Luftfeuchtigkeit) und mit Kofferdam-Bedingungen (30 °C, 50 % Luftfeuchtigkeit). Zur Vorbereitung der Klebeverbindung wurde ein Drittel der Glaskeramikproben mit Aluminiumoxid angeraut (35 μm, unter 1 bar Druck für 10 s, Distanz: 4 ± 1 cm). Nach Reinigung und Trocknung wurde mit Monobond Plus / Ivoclar Vivadent silanisiert. Ein weiteres Drittel an Prüfkörpern wurde mit dem selbstätzenden Glaskeramik-Primer Monobond Etch & Prime / Ivoclar Vivadent behandelt, mit Wasser abgesprüht und getrocknet. Das verbliebene Drittel erhielt keine Vorbehandlung der Oberfläche und diente als Kontrolle.