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  • · Fachbeitrag · Wurzelkanalbehandlung

    Mit dem Diodenlaser gegen den oralen Biofilm im Wurzelkanal

    | Angesichts der zunehmenden Antibiotikaresistenz bakterieller Spezies im oralen Biofilm ist die Entwicklung von alternativen Therapiemöglichkeiten erforderlich. Der Einsatz von Diodenlasern wird daher seit einigen Jahren erfolgreich erforscht und angewendet. |

     

    Spülung mit NaOCl + Diodenlaser

    In der Endodontie werden Diodenlaser eingesetzt, um die keimreduzierende Wirkung konventioneller Spülprotokolle zu unterstützen ‒ z. B. als adjuvante Therapiesysteme zur konventionellen chemomechanischen Wurzelkanalbehandlung oder mit effektverstärkenden Photosensitizern als antibakterielle photodynamische Therapie (aPDT).

     

    Der adjuvante Einsatz eines 445-nm-Diodenlasers kann zu einer weitreichenden Elimination von Bakterien im Rahmen der chemomechanischen Wurzelkanalbehandlung beitragen und konventionelle Therapiesysteme sinnvoll ergänzen, urteilen Zahnmediziner der Universität Marburg. Die Spülung von mit E. faecalis geimpften Zahnwurzelkanälen mit 2,65 % NaOCl für 60 sec führte zu einer fast vollständigen Bakterienelimination, die der Reduktion nach alleiniger Laseranwendung (1W, 50 %, 15Hz ‒ in vier Intervallen zu jeweils 10 sec mit Pausen von 5 sec.) überlegen war. Doch erst der adjuvante Einsatz des 445-nm-Lasers nach der NaOCl-Spülung führte zu einer vollständigen Bakterienelimination. [1]

     

    Diodenlaser + Photosensitizer

    Ziel einer Studie der Universität Freiburg war die Untersuchung des aPDT-Effekts von sichtbarem Licht und wassergefiltertem Infrarot A (VIS + wIRA) in Kombination mit Tetrahydroporphyrin-Tetratosylat (THPTS) als Photosensitizer auf die initiale Adhäsion oraler Keime und den in situ gebildeten oralen Biofilm. Die Wissenschaftler sehen die aPDT als eine vielversprechende Ergänzungstherapie zur Behandlung von Parodontitis und Periimplantitis.

     

    Der Photosensitizer THPTS (Konzentration: 100 μg/ml) reduzierte die Keimzahl der initialen Adhäsion und des reifen oralen Biofilms. Die Vitalfärbung zeigte eine hohe bakterizide Wirkung der Photodynamischen Therapie gegen den initialen (91 Prozent) und reifen oralen Biofilm (75 Prozent). Die Diversität initial adhärierter Mikroorganismen (S. mitis, S. sanguis, V. parvula) wurde stark reduziert. Es gab auch eine deutliche Veränderung der Zusammensetzung des reifen oralen Biofilms. [2]

     

    Quellen

    • [1] Braun A. Keimreduktion bei der endodontischen Behandlung mit einem neuartigen 445nm Diodenlaser.
    • [2] Karygianni Le et al. Photodynamische Inaktivierung des oralen Biofilms mit Tetrahydroporphyrin-Tetratosylat (THPTS) als Photosensitizer.
    • beide: 29. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Zahnerhaltung (DGZ) und 2. Gemeinschaftstagung der DGZ und der DGET mit der DGPZM und der DGR²Z, München, 12.-14. November 2015.
    Quelle: Ausgabe 02 / 2016 | Seite 12 | ID 43812690