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  • 23.04.2009 | Trendbericht

    Ätherische Öle versus CHX gegen Periimplantitis

    Durch die kontinuierlich zunehmende Anzahl von Implantatversorgungen - neueste Schätzungen gehen in Deutschland im Jahr 2009 von circa 1,2 Millionen neu zu setzenden Implantaten aus - treten auch vermehrt periimplantäre Infektionen als Komplikationen auf. Unterschiedliche epidemiologische Daten über die Verbreitung der Periimplantitis bei sich in situ befindlichen Implantaten variieren je nach Autor zwischen 10 und 30 Prozent. Die wesentliche Ursache für die Entzündungsreaktion ist die bakterielle Besiedlung am Implantat. Somit ist der Erfolg des aufwändigen und kostenintensiven Eingriffs mitunter dauerhaft nicht gewährleistet.  

    Welche Behandlung ist die Richtige?

    Bisher existiert kein allseits überzeugendes und generell akzeptiertes Behandlungsschema: Verschiedene Therapiekonzepte der periimplantären Infektionen von Zahnimplantaten werden auf den Fachkongressen teilweise kontrovers diskutiert, so dass bis heute kein einheitliches, standardisiertes und allgemein anerkanntes Therapiekonzept besteht. Wurde bis Ende der 90er Jahre wie bei orthopädischen Implantatinfektionen auch mit ungezielter mehrwöchiger Breitbandantibiose (zum Beispiel Tetrazyklin und Metronidazol) behandelt, gilt nun in Anlehnung an natürliche Zahntascheninfektionen ein Konzept mit lokal entzündungshemmenden Medikamenteneinlagen nach Kürettage plus mehrwöchigen, täglich desinfizierenden Spülungen (zum Beispiel Chlorhexidin, CHX).  

     

    Photodynamische oder photothermische Beseitigungen der Bakterienflora mit dem Laser oder der Lichtdiode (light emitting diode - LED) scheinen vielversprechend zu sein, sind aber nicht jeder Praxis zugänglich und damit für ein realistisches Standardtherapiekonzept noch zu speziell.  

     

    Bereits 2007 hatte ein Expertenpanel um Reich eine Konsensusempfehlung zum Einsatz von Chlorhexidin in der Implantatversorgung abgegeben. Für die Nachsorgung des Implantats zuhause wurde insbesondere ein einprozentiges Gel mit klinisch bewiesener Wirksamkeit empfohlen. Jetzt konnte eine aktuelle klinische Studie den hohen Stellenwert des Chlorhexidins bereits beim Setzen der Implantatschraube in vivo belegen: Die Ergebnisse zeigen, dass es durch das Befüllen des Implantatlumens mit Corsodyl®-1 Prozent-Gel möglich ist, die Keimzahl im Interface zwischen Implantat und Aufbau mittelfristig signifikant zu senken [1].  

    Ätherische Öle: Wirksam auch gegen Problemkeime