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  • 01.01.2006 | Repetitorium

    Ist die Okklusion wichtig?

    Es gibt drei gut dokumentierte Tatsachen in der Totalprothetik: Erstens, dass Prothesenträger eine signifikant erniedrigte Kaueffizienz im Vergleich zu Bezahnten oder Patienten mit Teil-, Hybridprothesen und implantatgetragenen Rekonstruktionen aufweisen. Zweitens, dass die Mehrheit der Patienten mit ihren Prothesen zufrieden ist – unabhängig davon, ob diese technisch korrekt sind. Drittens, dass rund 10 bis 15 Prozent der Prothesenträger auch mit technisch korrekt hergestellten Prothesen unzufrieden sind.  

     

    Diese Beobachtungen lassen die Frage zu, inwieweit die Okklusion für Kaueffizienz, Nahrungsselektion, Prothesenretention, Prävention der Kieferkammatrophie, Erhaltung der Homöostase im Kausystem und Patientenzufriedenheit wichtig ist. Diese Frage sollte geklärt werden, weil eine gute Okklusion als wichtiger Faktor für den subjektiven, funktionellen und biologischen Erfolg in der Totalprothetik angesehen wird.  

     

    Ohne Zweifel ist die Okklusion ein wichtiger Aspekt der Totalprothese, da sie mit den physikalischen Aspekten der Belastungsverteilung unter der Prothese beim Kauen und Parafunktionieren sowie mit der Prothesenstabilität und -retention eng verknüpft ist. Trotzdem spielt die Okklusion, ebenso wie die technische Qualität der Prothese, eine nur untergeordnete Rolle für den subjektiven und biologischen Langzeiterfolg. Weiterhin zeigt die Literatur, dass oft gepriesene Vor- und Nachteile einer bestimmten Zahn- und/oder Okklusionsform weder von Forschungsresultaten unterstützt noch mit der Patientenzufriedenheit assoziiert sind. Und letztlich scheint die Knochenresorption mehr von systemischen als von lokalen Faktoren abhängig zu sein.