28.04.2011 | Parodontologie / Implantologie

Trendbericht: Osteoporose-Medikamente in der Zahnheilkunde

Osteoporose-Medikamente sind in den vergangenen Jahren in der Zahnheilkunde meist durch ihre zum Teil schweren Nebenwirkungen - Kiefernekrosen nach Bisphosphonat-Gabe - aufgefallen. Dabei gibt es Ansätze in der Implantologie wie auch in der Parodontologie, mit Hormongaben das Knochenwachstum anzuregen. Hormone können die Heilung nach Frakturen und nach Parodontalchirurgie fördern wie auch die Osseointegration von Implantaten beschleunigen.  

Schnellere Osseointegration mit Forteo^®

Osseointegration, die knöcherne Einheilung dentaler Implantate, ist für den klinischen Erfolg von entscheidender Bedeutung. Patienten, die Implantate in Anspruch nehmen, sind zumeist im fortgeschrittenen Alter und leiden unter systemischen Erkrankungen wie zum Beispiel Diabetes mellitus; beide Situationen gehen mit einer beeinträchtigten Osseointegration einher. Eine anabole Therapie zur Förderung der Osseointegration wäre demnach speziell in dieser Patientengruppe wünschenswert.  

Eine mögliche anabole Therapie bietet die intermittierende Gabe von Parathormon (PTH), einem als Teriparatid in der Behandlung der Osteoporose zugelassenen Medikament. [4] In klinischen Studien konnte Teriparatid die Heilung nach Frakturen und nach Parodontalchirurgie fördern. Präklinische Studien an der Universität Wien zeigten, dass die Steigerung der Osseointegration bei adulten Ratten stärker ausfällt als bei vergleichsweise jungen Ratten. Die anabole Wirkung von PTH ist demnach altersabhängig [1]. Allerdings bleibt die anabole Wirkung von PTH bei diabetischen Ratten aus [2].  

Mit der Frage, ob PTH auch die Osseointegration im Menschen fördern kann, wurde an der Universität Wien eine klinische Pilotstudie durchgeführt. Alle 23 Patienten mit zahnlosem Unterkiefer erhielten zwei Studienimplantate. Die Patienten bekamen entweder 20 µg Teriparatid (1-34 PTH; Forteo^®) einmal täglich für 28 Tage oder keine Behandlung.