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  • · Fachbeitrag · Leitlinie

    Neue Leitlinie: Diagnostik und Therapieoptionen von Aphthen und aphthoiden Läsionen

    | Erstmals ist eine S2k-Leitlinie zu Diagnostik und Therapie oropharyngealer Aphthen und aphthoider Läsionen entwickelt worden. Diese Leitlinie bietet eine Orientierungshilfe zur klinischen Differenzierung zwischen Aphthe, aphthoider und ulzeröser Läsion. Sie umfasst die häufigen und seltenen Differenzialdiagnosen und legt die aktuellen Therapieregime vor. |

     

    Bei der Diagnostik sollten etwaige Malabsorptions-, Mangelzustände, Arzneimittelunverträglichkeiten oder systemische Erkrankungen berücksichtigt werden. Beim Verdacht auf eine hämatologische oder immunologische Erkrankung als Hintergrund einer aphthoiden bzw. ulzerösen Läsion sollte eine weiterführende spezialisierte Diagnostik erfolgen. Lokal begrenzt auftretende ulzeröse Läsionen sollten anamnestisch und klinisch zunächst im Hinblick auf mögliche mechanische Ursachen (z. B. Prothesendruckstellen oder durch Halteelemente von Prothesen, mechanische Irritationen durch Restaurationen, persistierende Fadenreste, Irritationen durch Watterollen o. ä.), chemische oder thermische Irritationen oder lokale Einwirkungen von Medikamenten abgeklärt werden.

     

    Bei länger bestehenden Läsionen im Erwachsenenalter ist eine Biopsie obligat, wenn klinisch eine eindeutige Zuordnung zu habituellen Aphthen (Typus minor) nicht möglich ist. Nach der Leitlinie „Diagnostik und Management von Vorläuferläsionen des oralen Plattenepithelkarzinoms“ (AWMF-Register Nr. 007/092) sind Vorläuferläsionen von morphologisch ähnlichen Erkrankungen der Mundhöhle und des Rachens, zu denen auch die rezidivierenden oropharyngealen Aphthen gehören, abzugrenzen. Im Kindesalter ist bei länger bestehenden Aphthen nur im Ausnahmefall eine Biopsie indiziert. Hier steht die Abklärung möglicher weiterer Differenzialdiagnosen durch einen erfahrenen Pädiater oder Dermatologen im Vordergrund.