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  • · Fachbeitrag · Innovationen

    Ein-Flaschen-Adhäsive und Bulk-Fill-Komposite: Können sie wirklich wertvolle Zeit sparen?

    | Ein-Flaschen-Adhäsive und Bulk-Fill-Komposite sollen die Verarbeitung erleichtern und wertvolle Behandlungszeit sparen. Doch halten diese Innovationen, was die Hersteller versprechen? Zwei Experten teilten auf dem Kongress der Schweizerische Gesellschaft für Präventive, Restaurative und Ästhetische Zahnmedizin (SSPRE) in Basel ihre Erfahrungen. |

     

    Ein-Flaschen-Adhäsive so gut wie Mehr-Flaschen-Systeme?

    Zeitersparnis im zahnärztlichen Alltag ist ein Dauerbrenner ‒ so auch die Frage, ob Ein-Flaschen-Adhäsive wirklich eine Zeitersparnis ohne Einbuße der Qualität bringen. Dr. Uwe Blunck, Oberarzt an der Charité Berlin, ist der Meinung, dass Ein-Flaschen-Adhäsive nach wie vor den Mehr-Flaschen-Adhäsiven unterlegen sind und nur einen Kompromiss bei bestimmten Behandlungssituationen darstellen. Lediglich im Bereich der Versorgung von Zahnhalsdefekten seien Ein-Flaschen-Systeme für ein akzeptables Ergebnis einsetzbar.

     

    Ein-Flaschen-Adhäsive sind laut Dr. Blunck zwar zeitsparend, aber letztlich nicht weniger techniksensibel, sodass hier nicht das System selbst, sondern die korrekte Verarbeitung entscheidend ist.

     

    Bulk-Fill-Materialien im Vergleich zu herkömmlichen Kompositen

    Dr. Markus Lenhard, niedergelassener Zahnarzt in Schaffhausen, zeigte am Beispiel eines Kompositaufbaus eines beschliffenen Molaren den Aufwand, den eine korrekte Verarbeitung herkömmlicher Komposite bedarf:

     

    • Für einen solchen Aufbau benötige er ungefähr 12 bis 14 Schichten, die in maximal 2 mm Schichtdicke aufgetragen werden.

     

    • Die neuen Bulk-Fill-Materialien hingegen können in einer maximalen Schichtdicke von 4 mm verwendet werden. Die Randqualität der Bulk-Fill Materialien sei mit konventionell geschichteten Komposits vergleichbar, die hellere Farbe sei bei farbsensiblen Restaurationen aber ein Hindernis bzw. eine Kontraindikation. Zu beachten sei außerdem, dass einige Hersteller die Verwendung im Seitenzahnbereich unter Kaulast nicht empfehlen.

     

    Für Dr. Lenhard sind die neuen Bulk-Fill-Komposite eine gute Ergänzung zu den konventionellen Kompositen in allen Bereichen, wo eine geringe Schichtung von Vorteil ist, zum Beispiel bei Milchmolaren. Die Zeitersparnis ist jedoch begrenzt, da das adhäsive Verfahren und der Arbeitsablauf im Vergleich zu den konventionellen Kompositen grundsätzlich gleich bleiben.

     

    Quelle

    • Berres-Wehrle F. Keep it simple. 17. Jahrestagung der SSPRE in Basel. Swiss Dent J 2015; 125 (1): 87-89.
    Quelle: Ausgabe 02 / 2015 | Seite 8 | ID 43155698