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  • 28.02.2008 | Allgemeine Zahnheilkunde/Umweltzahnmedizin

    Häufige Fehler und Trugschlüsse in der Umweltzahnmedizin am Beispiel „Müdigkeit“

    Nachfolgend haben wir für Sie die häufigsten Fehler und Trugschlüsse in der Umweltzahnmedizin zusammengefasst:  

     

    • Pathologische Laborwerte werden vorschnell als ausreichende Erklärung akzeptiert.

     

    • Ärzte schließen zuerst körperliche Ursachen aus und bearbeiten erst danach den psychosozialen Bereich.

     

    • Eindeutige somatische Ursachen werden nur bei einem sehr kleinen Anteil der Patienten gefunden. Ein sich oft über Wochen hinziehender organischer Abklärungsprozess kann bis zum Abschluss beim Patienten die Überzeugung fixieren, dass doch eine verborgene körperliche Krankheit als Ursache vorhanden sei. Diese Auffassung ist später nur sehr schwer zu korrigieren. Konsequenz: Schon beim Erstkontakt sollten Sie ein psychosoziales Verständnis mit dem Patienten erarbeiten. Dieses wird selbst im seltenen Fall einer somatischen Erklärung der Müdigkeit ein wichtiges Element der Arzt-Patient-Beziehung bleiben, denn auch somatische Erkrankungen haben ihre psychischen und sozialen Komponenten.

     

    • Bei unspezifischen Befindensstörungen – die ohne pathologische somatische Befunde oft mit einer starken Beeinträchtigung einhergehen – ist die Versuchung groß, sich vorschnell auf unzureichend belegte (Pseudo-)Diagnosen zu einigen. Diese Etikettierungen entsprechen zum Beispiel biologischen (Eisenmangel, Hypotonie, Hypoglykämie), umweltmedizinischen (Multiple Chemical Sensitivity MCS, Amalgambelastung, Allergien) oder infektiösen Hypothesen (postvirale Syndrome, Candida). Ihnen ist gemeinsam, dass die entsprechenden Zusammenhänge wissenschaftlich nicht dokumentiert oder sogar widerlegt, nicht plausibel und/oder nicht nachgewiesen sind. Allerdings fühlen sich Patienten häufig mit solchen Diagnosen ernst genommen und entlastet.

     

    • Problematisch sind diese Etikettierungen, wenn sie einseitig somatisch ausgerichtet sind oder ein notwendiges abwartendes Offenlassen verhindern. Damit führen sie bei Arzt und Patient zu einer eingeengten Perspektive, die komplexe psychosoziale Faktoren außer Acht lässt, entsprechende Lösungsmöglichkeiten verstellt und sich anbahnende, abwendbar gefährliche Verläufe vorschnell ausschließt.