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  • 28.06.2010 | Allgemeine Zahnheilkunde

    Zahntransplantation nach Gefrierlagerung - eine Alternative mit guten Prognosen

    Die Zahntransplantation ist bei Kindern und Jugendlichen nach Zahnverlust anderen Arten des Zahnersatzes (kieferorthopädischer Lückenschluss oder Klebebrücken) in vielen Fällen hinsichtlich Behandlungsdauer, Ästhetik und Funktion überlegen. Mit Hilfe der Kryopräservation ist es möglich, kariesfreie und parodontal gesunde Zähne in flüssigem Stickstoff aufzubewahren und zu einem späteren Zeitpunkt bei Bedarf (Karies, Zahntrauma, Nichtanlage) als autogenes Transplantat zu verwenden. Potenzielle Transplantate (insbesondere Prämolaren, die im Zuge kieferorthopädischer Behandlungen entfernt werden müssen), können mittels Kryopräservation aufbewahrt werden und später - falls erforderlich - transplantiert werden. Die parodontale Prognose unterscheidet sich nicht von simultanen Transplantationen.  

     

    Zahnmediziner der Universität Basel schildern einen Fallbericht: Ein 15-jähriger Patient mit rudimentärer Anlage des Zahnes 15, persistierendem Zahn 55, retiniertem und verlagertem Zahn 25 sowie Nichtanlagen der Zähne 35 und 45 stellte sich zur operativen Entfernung der Zähne 15 und 55 sowie zur Zahntransplantation des Zahnes 25 in regio 15 vor. Nachdem die Zähne 15, 55 und 25 entfernt worden waren, wurde der Eingriff vom Patienten abgebrochen. Der Zahn 25 wurde daraufhin zellphysiologisch in einer Zahnrettungsbox gelagert und in ein zertifiziertes Labor zur Kryopräservation gebracht.  

     

    Fünf Monate später stellte sich der Patient zur Zahntransplantation erneut vor. Unmittelbar vor dem Eingriff wurde der Zahn 25 aufgetaut. Das Transplantatbett wurde präpariert und der Zahn in regio 15 transplantiert. Eine Woche später erfolgte die Einleitung einer Wurzelkanalbehandlung. Die postoperative Heilungsphase zeigte eine unauffällige parodontale Heilung. Sieben Monate nach dem Eingriff zeigten sich ein normaler Perkussionsschall sowie physiologische Periotest-Werte. Radiologisch ist der Parodontalspalt durchgehend verfolgbar. Klinische Auffälligkeiten bestehen keine. Der Zahn wird nun in die laufende kieferorthopädische Behandlung einbezogen.  

     

    • M. Zimmerli et al: Zahntransplantation nach Kryopräservation. 60. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für Kieferchirurgie, Bad Homburg, 13.-14. Mai 2010