26.06.2008 | Allgemeine Zahnheilkunde

Turbocid^®: Für stark beschmutzte Hand- oder Winkelstücke nicht empfohlen

Da mit keiner Betriebsbedingung eine durchschnittliche Reduktion um fünf Zehnerpotenzen erreicht werden konnte, kann der alleinige Einsatz des Turbocid^®-Geräts zur Aufbereitung von stark mit Blut beschmutzten Hand- oder Winkelstücken nicht empfohlen werden, warnen Wissenschaftler der Berliner Charité.  

Bei zahnärztlichen Behandlungen, bei denen Hand- oder Winkelstücke (HWS) und Übertragungsinstrumente eingesetzt werden, kann es durch den sogenannten „Rücksaugeffekt“ zu einer Kontamination unter anderem der Luft- und Wasserkanäle in den HWS sowohl mit organischen Bestandteilen als auch mit Mikroorganismen kommen. Vielfach treten bei solchen Behandlungen zudem Blutungen auf. Um eine Übertragung dieser Kontaminationen auf den nachfolgenden Patienten zu verhindern, ist eine adäquate Aufbereitung der HWS vor der nächsten Behandlung erforderlich.  

An der Berliner Charité wurde die Effektivität eines Geräts (Turbocid^®, Micro Mega) zur Reinigung, Desinfektion und Schmierung von zahnärztlichen Übertragungsinstrumenten im praxisnahen Modellversuch überprüft. Die Luft- und Wasserkanäle von HWS (150 Kanäle) wurden mit koagulationsfähigem Humanblut, das mit Enterococcus faecium versetzt war, kontaminiert. Nach einer einstündigen Antrocknung erfolgte die Aufbereitung im Reinigungs- und Desinfektionsgerät unter fünf Betriebsbedingungen.  

Ergebnisse der Aufbereitung im Reinigungs- und Desinfektionsgerät

Aufbereitung	Reduktionsfaktor bei Wasserkanälen	Reduktionsfaktor bei Luftkanälen
Einmalige Aufbereitung	3,5	2,2
Zweimalige Aufbereitung	4,0	4,0
Einmalige Reinigung ohne Desinfektion	2,1	2,4
Viermalige Reinigung ohne Desinfektion	2,2	2,5
Einmalige Reinigung und viermalige Desinfektion	4,2	4.0